Irrweg Diät

Worauf es wirklich ankommt

Noch nie waren die Deutschen so übergewichtig wie heute. Fast jeder Zweite bringt zu viel Gewicht auf die Waage. Viele wollen dann eine Diät machen. Doch wieso ist genau das kontraproduktiv?

Abnehmen heißt in erster Linie: Essen!

Von Low-Carb über Paleo bis hin zu FdH. Bei Diäten gibt es keine Variante, die noch nicht probiert und getestet wurde. Egal ob weniger Kohlenhydrate oder wie in der Steinzeit essen, es gibt immer einen Haken. Oftmals führen Diäten zu nichts. Die Pfunde purzeln nicht oder der gefürchtete Jojo-Effekt setzt ein. Was viele in ihrem Schlankheitswahn nicht wissen: Nur durch Essen kann man abnehmen! Jeder Mensch hat einen gewissen Grundumsatz an Kalorien, den er schon allein dann verbraucht, wenn er den ganzen Tag nur im Bett liegt. Dieser Grundumsatz kann beispielsweise bei einem jungen Mädchen bei einer Größe von 1,65 Meter und einem Gewicht von 65 Kilogramm bei 1.500 Kilokalorien (kcal) liegen. Diese Kalorienanzahl muss auf jeden Fall durch die Nahrung aufgenommen werden, damit der Körper funktioniert. Das heißt: Damit zum Beispiel das Herz-Kreislauf-System und alle anderen Organe normal arbeiten können. Ist das Mädchen sportlich und trainiert täglich, dann erhöht sich der Grundumsatz natürlich. Hinzu kommen normale Alltagsbewegungen wie Gehen oder Stehen. So kann der gesamte Umsatz des Mädchens pro Tag auf 2.500 kcal steigen. Um abzunehmen, ist es nun wichtig, so viel zu essen, dass der normale Grundumsatz erreicht, der gesamte Grundumsatz aber nicht überschritten wird.

Der Jojo-Effekt der Steinzeit

Bei Diäten hingegen wird verzichtet. Es werden weniger Kalorien aufgenommen als nötig. Das ist insoweit schlecht, weil der normale Grundumsatz nicht erreicht wird. Der Körper braucht aber seine Energie, um sich am Leben zu halten. Er fährt folglich den Stoffwechsel herunter und erzeugt zum Beispiel weniger Körperwärme. Der Körper verbraucht also auf Sparflamme so wenig Energie wie möglich.
Bei länger andauernder Kalorienreduzierung baut der Körper dann sogar Muskelmasse ab. Die fatale Folge: Mit schrumpfenden Muskeln sinkt auch der Grundumsatz an Energie – das Reduzieren von Gewicht fällt noch schwerer. Wird die Diät beendet, werden monatelang viel mehr Kalorien aufgenommen als verbraucht. Und die Differenz wird in Fettzellen abgespeichert. Somit schießt das Gewicht wieder in die Höhe. Dieser Mechanismus ist evolutionsbedingt und diente unseren Vorfahren vor hunderten von Jahren zum Überleben. Heute nennen wir ihn Jojo-Effekt.

Drei Schritte zu weniger Gewicht

Auch die Statistiken sprechen nicht für die zahlreichen Diäten: 72 Prozent der Frauen und 59 Prozent der Männer haben schon mal eine Diät ausprobiert. Doch vier von fünf Diätwilligen erreichten ihr Ziel nicht. Jede zweite Frau gibt in Umfragen an mit ihrer Figur nicht zufrieden zu sein. Schuld daran ist nicht eine gescheiterte Diät, sondern der Alltag. An der Volkskrankheit namens Bewegungsmangel ist fast jeder erkrankt. Hinzu kommt, dass Nahrung so verfügbar ist wie noch nie. Eine richtige Kombination aus Essen und Bewegung reicht also, um erfolgreich abzunehmen! In einem ersten Schritt sollte der normale Grundumsatz an Kalorien ermittelt werden. In einem zweiten Schritt folgt dann die richtige Bewegungsauswahl: Ausdauersport und Muskelaufbau! Ein trainierter Körper verbraucht nämlich in Ruhe mehr Kalorien. In einem dritten Schritt sollte dann die Ernährung angepasst werden: Gleichmäßige Energiezufuhr sorgt für einen optimalen Stoffwechsel. Drei normale Mahlzeiten mit mindestens vier Stunden Pause dazwischen sind besser als etwa fünf kleine Gerichte. Sonst wird zu oft Insulin ausgeschüttet und damit verhindert, dass der Körper die Fettreserven verbraucht.