Hochwasser: Keller voll gelaufen - was tun?

Tagelanger Dauerregen

Gerade wurde man noch Zeuge eines der schlimmsten, wenn nicht dem schlimmsten, Hochwasser in unserer Region. Tagelanger Dauerregen sorgte nicht nur für Flüsse, die über die Ufer traten, auch unzählige Keller von Mitbürgern liefen voll.

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Bild: Adobe Stock

Für Viele war es die erste Erfahrung mit einem vollgelaufenen Keller und auch Hausbesitzer, die das schon öfter erleben und erleiden mussten, sind nicht zwangsläufig die Experten, was überflutete Keller angeht. Aber was kann man tun, wenn der Keller bis zum Anschlag voll mit Wasser ist?

Zunächst ist einmal wichtig, nicht überstürzt in einen Aktionismus zu verfallen. Es muss jedem klar sein, in den meisten Fällen verfügt man weder über das geeignete Equipment, um sich schnell Abhilfe zu verschaffen, noch dürfte eine professionelle Sicherheitsausrüstung im Haus sein. Entscheidend ist aber, Sicherheit für Leib und Leben geht vor. Der Sachschaden ist schon entstanden, schlimmer kann es kaum noch werden. Somit ist Besonnenheit und Geduld an dieser Stelle zu bewahren, der beste Rat. Selbst wenn man über eine geeignete Pumpe verfügt, bedeutet das nicht, dass man, in einer meist sehr langwierigen Aktion, den Keller auch leer bekommt. Zunächst sollte eindeutig geklärt sein, dass der Druck, den das Grundwasser erzeugte, was überhaupt zu den meisten Kellerüberflutungen führte, nachgelassen hat oder "weg" ist. Nur so macht ein Abpumpen Sinn, weil dann nicht die abgepumpte Menge an Wasser an anderer Stelle wieder in den Keller fließt.

Die Feuerwehren sind jetzt immer noch mit Notfallmaßnahmen beschäftigt aber in ein paar Tagen, wenn sich die Lage weiter entspannt hat, dann kann man sich dort Rat und Hilfe holen. Die Einsatzkräfte wissen ziemlich genau, wann ein Keller Leerpumpen Sinn macht und sie verfügen auch über die leistungsfähigen Aggregate, die das in kurzer Zeit schaffen. Wer über eine Elementarschadenversicheurung verfügt, kann sich diese Leistung dann auch erstatten lassen. Am Ende bleibt dann eine Restmenge im Keller, die von Pumpen nicht mehr angesogen werden kann, da bleibt dann noch genügend zu tun für einen selbst.

Es bleibt zu warnen, gehen Sie auf keinen Fall in den überfluteten Keller, auch wenn die Wasserstandshöhe vermeintlich ein halbwegs sicheres Begehen gewährleistet. Es ist nicht auszuschließen, dass der Pegel doch noch steigt und die Unglücke passieren immer dort, wo die Anstiegsgeschwindigkeit unterschätzt wird. Dazu kommt, dass man schnell die Orientierung verlieren kann und selbst eine wasserdichte Beleuchtung in der trüben Brühe keine Hilfe ist.

Ein weiteres Sicherheitsrisiko ist die Elektrik. Sollte sich der Hauptanschluss im überfluteten Keller befinden, dann dürften die Fehlerschalter ausgelöst haben und damit wäre der Strom weg. Aber sicher sein kann man sich dabei nicht. Kommt der Anschluss über das Dach, dann unbedingt dafür sorgen, dass mindestens der Strom für das Kellergeschoss abgeschaltet ist. Im Zweifelsfall einen Experten fragen und bitten, das für Sie vorzunehmen. 

Wenn dann, evtl. nach ein paar Tagen, der Keller wieder befreit ist von den Wassermassen, nehmen Sie keine elektrischen Geräte, die sich im Keller befinden, versuchsweise in Betrieb. Es ist immer noch genug Feuchtigkeit in den Geräten, dass Kurzschlüsse vorprogrammiert sind - damit verbunden die Gefahr eines elektrischen Schlags. Ziehen Sie die Stecker von Geräten ab, die vor der Überflutung am Netz waren. Damit ist der Sicherheit Genüge getan und Sie können dann die Geräte gefahrlos entsorgen oder von Fachleuten überprüfen lassen. Text: Tom Alt