Morddrohungen gegen mehrere Angeklagte nach Moschee-Anschlag in Neuseeland

In Neuseeland haben mehrere Angeklagte, die das Video des Anschlags auf zwei Moscheen in Christchurch im Internet verbreitet hatten, Morddrohungen erhalten. Der Staatsanwalt Pip Currie berichtete am Montag bei einer Gerichtsanhörung von den Drohungen, wie die Internetseite Christchurch Court News am Dienstag berichtete. Der Richter Stephen O'Driscoll warnte vor Selbstjustiz.

Ein australischer Rechtsextremist hatte am 15. März in zwei Moscheen in Christchurch auf Gläubige geschossen und 50 Menschen getötet. Der Attentäter hatte seine Bluttat gefilmt und live bei Facebook übertragen. Zahlreiche Nutzer hatten das Video anschließend weiterverbreitet. Ein 18-Jähriger, der kurz nach dem Anschlag angeklagt wurde, hatte außerdem ein Foto der Moschee mit den Worten "Ziel erreicht" veröffentlicht.

Bei der Anhörung am Montag wurden drei der sechs Angeklagten gegen Kaution freigelassen. Richter O'Driscoll rief dazu auf, das Gericht "ohne Einmischung von außen" seine Arbeit machen zu lassen und nicht schon vor dem Prozess "irgendeine Form von Justiz" zu üben.