Neuseelands Grenzen wieder für alle geöffnet

Neuseeland hat seit Montag seine Grenzen für alle Einreisenden aus dem Ausland wieder geöffnet. Staatsbürger aller Länder können nun wieder Visa beantragen und ins Land reisen, ohne zwei Wochen lang in Quarantänehotels zu müssen.

Die neuseeländische Regierung hatte im Mai beschlossen, die Öffnung der Grenzen für alle Reisenden um zwei Monate vorzuziehen, um die Wirtschaft wieder anzukurbeln - vor allem die notleidende Tourismus-Industrie. Reisende, deren Länder am Programm für visumfreies Reisen teilnehmen, konnten bereits seit dem 1. Mai wieder nach Neuseeland einreisen, ohne in Selbstisolation zu müssen. Das galt unter anderem für alle EU-Mitgliedstaaten, die USA und Kanada. Nun dürfen auch Menschen aus anderen Ländern wieder nach Neuseeland.

Die im März 2020 verhängten strikten Einreisebestimmungen gelten als einer der Hauptgründe für Neuseelands erfolgreichen Kampf gegen das Coronavirus: Seit Beginn der Pandemie verzeichnete das Land nur 855 Todesfälle - die meisten von ihnen wurden nach der Lockerung der Corona-Beschränkungen im März inmitten einer Omikron-Welle registriert. In den vergangenen sieben Tagen meldeten die Behörden nun über 52.500 Infektionsfälle.

Der Chef der neuseeländischen Tourismusbehörde, René de Monchy, rechnet damit, dass sich das Geschäft nach der langen Corona-Pause nur langsam wiederbeleben wird. "Die Rückkehr der internationalen Touristen wird vermutlich einige Zeit dauern, weil sich die Menschen erst wieder ans Reisen gewöhnen müssen", sagte er der Nachrichtenagentur AFP. Das erste Kreuzschiff wird demnach Mitte August im Hafen von Auckland erwartet.

Vor der Corona-bedingten Schließung der Grenzen trug der Tourismus mit rund 5,5 Prozent zum neuseeländischen Bruttoinlandsprodukt bei. Neben dem Tourismus brach auch das milliardenschwere Geschäft mit Studenten aus dem Ausland ein. Der Bildungssektor hofft nun, dass die Zahl der zahlenden ausländischen Studenten auf das Niveau von vor der Pandemie zurückkehren wird.