Mit den Köpfen gegeneinander: Jugendlicher in Neuseeland stirbt durch Internet-Challenge
Ohne Schutzhelm mit den Köpfen gegeneinander rennen - bei dieser von Online-Netzwerken befeuerten Mutprobe ist in Neuseeland ein Jugendlicher gestorben. Wie die Polizei am Dienstag mitteilte, erlitt ein 19-Jähriger eine schwere Kopfverletzung, als er am Wochenende auf Neuseelands Nordinsel das gefährliche Spiel namens "Run-it-straight" (Renn direkt hinein) gespielt habe. Seine Freunde hätten ihn ins Krankenhaus gebracht, doch er sei Montagnacht gestorben.
"Wir möchten alle ermahnen, die an einem Spiel oder einer Veranstaltung wie dieser teilnehmen wollen, an die enormen Sicherheits- und Verletzungsrisiken zu denken", erklärte Ross Grantham von der neuseeländischen Polizei.
Die sogenannte Run-it-straight-Challenge ist von der Mannschaftssportart Rugby inspiriert, die in Neuseeland und Australien äußerst beliebt ist. Die Mutprobe hat sich angefacht durch Online-Netzwerke in beiden Ländern stark verbreitet, oft findet sie vor großen Menschengruppen statt. Die Ausrichter solcher Veranstaltungen locken oft mit mehreren tausend Dollar Preisgeld. Die Teilnahme ehemaliger Rugby-Profis fachte den Hype weiter an.
Experten sehen in dem neuen Trend einen Kampfsport, bei dem gefährliche Gehirnerschütterungen drohen. Auch Headway, eine Hilfsorganisation für Betroffene von Hirnverletzungen, verurteilte die gefährlichen Wettbewerbe.
Auch bei traditionellen Sportarten wie Rugby und American Football gibt es zunehmend Hinweise, dass sie durch häufige Erschütterungen des Kopfes zu degenerativen Hirnerkrankungen führen. Bekannt ist ein Syndrom namens chronisch-traumatische Enzephalopathie (CTE), zu deren Symptomen aggressive Stimmungen, Depressionen und Demenz gehören. Auch Epilepsie und die Parkinson-Krankheit werden mit Schlägen gegen den Kopf in Verbindung gebracht.
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