ratiopharm ulm steht nach dem 91:84-Erfolg über Würzburg zum vierten Mal im Finale um die deutsche Meisterschaft
Finale o-oooh
Das Auftaktspiel gegen den Titelverteidiger FC Bayern Basketball findet am Sonntagabend um 18 Uhr im SAP Garden statt. Weitere Termin- und Ticketinfos folgen morgen.
Bild: Harry Langer
Keyplayer: Jallow geht als Leader voran
Ein Anführer auf und neben dem Feld, nicht nur im entscheidenden Spiel fünf, sondern in der ganzen Serie. Karim Jallow nahm das Zepter erneut in die Hand und powerte sein Team mit der nächsten Mammutleistung zum Sieg. Am Ende lieferte der Energizer 18 Punkte, 9 Rebounds und 3 Assists. Neben ihm punkteten auch Ben Saraf (16 Punkte), Nelson Weidemann (13) und Marcio Santos (12) zweistellig.
Der Spielverlauf: Nach einem holprigen Start war es Youngster Ben Saraf, der die ersten Uuulmer-Punkte der Partie sehenswert per And-One auf die Anzeigetafel brachte. Voller Energie ging es mit Vollgas an beiden Enden des Feldes weiter. Justinian Jessups schnelle Hände und die einfachen Fastbreak Punkte von Noa Essengue zwangen Würzburgs Coach Filipovski zur ersten Auszeit (9:2). Auf diese folgte das nächste Highlight. Energizer Jallow tankt sich durch die gegnerische Zone und vollendet spektakulär per Dunking. Auf Seiten der Gäste machte Hannes Steinbach jetzt Alarm in der Zone der Hausherren. Durch sein gutes Offensivrebounding erarbeitete er sich einige zweite Chancen und bereitete den Gastgebern gleichzeitig frühe Foulprobleme. Zum Ende des Viertels drehten Nelson Weidemann und Alfonso Plummer nochmals auf und brachten die ratiopharm arena mit zwei erfolgreichen Dreiern zum Kochen (26:17; Q1). Würzburg setzte zum Comeback an. Steinbach und Ugrai bescherten sechs schnelle Punkte. Doch Marcio Santos und Tobias Jensen egalisierten den Lauf mit zwei Dreiern im Gegenzug. Die Partie war wesentlich ausgeglichener als zu Beginn. Nelson Phillips (8 Punkte) vertrat den verletzungsbedingt ausgefallenen Mike Lewis heute gut. Mit seinem starken Zug zum Korb und dem butterweichen Handgelenk aus der Distanz, verhalf er seinem Team den Anschluss zu halten. Bei den Hausherren sorgte Ben Saraf für den nächsten Jubelschrei. Erst mit einem straken Korbleger und anschließend durch einen And-One nach Offensivrebound. Der Buzzerbeater-Dreier von Hannes Steinbach setzte dennoch einen kleinen Nadelstich vor der Halbzeit (50:43; Q2).
Auch nach der Pause war Ben Saraf weiterhin Mann der Stunde. Sein unnachahmlicher Zug zum Korb bereitete den Baskets weiter große Probleme. Offensiv hatten beide Mannschaften nun einige Schwierigkeiten. Zwei Dreier von Nelson Phillips und Alfonso Plummer waren von Nöten, um den Sand im Getriebe zu lösen. Während die Harrelson-Schützlinge in der ersten Halbzeit souverän von der Freiwurflinie trafen (9/10 FT), wackelten sie im dritten Viertel von hier. Nationalspieler Nelson Weidemann setzte nochmals wichtige Impulse zum Viertelende und erhöhte nach Offensivrebound auf acht Punkte Führung (66:58; Q3). 100% Energie von Energizer Karim Jallow brachten den Hexenkessel zu Beginn des letzten Abschnitts zum Beben. Erst hängt er Würzburgs Kapitän Zachary Seljaas das fünfte Foul an, anschließend versenkt er einen Dreier, der die Führung weiter ausbaute. Diese Energie ging schnell auf die ganze Mannschaft über: So steuerte Center Marcio Santos direkt die nächsten fünf Zähler bei. Doch die Gäste gaben sich noch lange nicht auf. In Person von Hannes Steinbach kämpften sich die Filipovski-Schützlinge schnell wieder in den einstelligen Bereich zurück (78:70). Ben Saraf konnte den 9:0-Lauf der Würzburger nun endlich stoppen, ehe Jessup mit einem weiteren Dreier die Euphorie aufs nächste Level brachte. Ein letzter Anlauf der Würzburger wurde vom Hexenkessel im Keim erstickt (91:84; Q4).
Orange Mixed-Zone
Head Coach Ty Harrelson: „Ich bin unglaublich stolz auf meine Mannschaft. Statistisch waren wir im ersten Viertel gerade defensiv am stärksten. Unsere Spieler waren physisch, haben hart gegengehalten und auch wichtige Rebounds geholt. Es ist schwer, eine spezielle Sache hervorzuheben, denn viele Kleinigkeiten haben uns heute auf die Siegerstraße gebracht. In der Crunchtime haben wir dann gute Entscheidungen bei unseren Würfen getroffen. Jeder, der heute auf dem Feld war, hat seinen Teil dazu beigetragen. Nun gilt es morgen gut zu regenerieren und uns bestmöglich auf das erste Spiel am Sonntag vorzubereiten.“
Forward Karim Jallow: „Ich bin stolz auf die Mannschaft, dass wir einen Weg gefunden haben vor unseren Fans diesen Sieg zu holen. Heute hat jeder wieder hundert Prozent Energie gegeben, eben genau das, was wir gebraucht haben. In den Finals wird es sicherlich noch einmal körperlicher, aber wir haben Bayern bereits einmal geschlagen. Nach so einem Sieg in Spiel fünf reisen wir mit breiter Brust nach München. Mehrmals in der Saison habe ich gesagt, dass wir uns vor niemandem verstecken müssen. Natürlich haben wir den nötigen Respekt vor Bayern, aber wir wissen auch, was wir können. Mit dieser Mannschaft ist alles möglich.“
