ratiopharm ulm unterliegt dem FC Bayern Basketball in einem lange offenen Schlagabtausch mit 82:66
Großer Auftritt auf großer Bühne
Beim Stand von 0:1 wechselt die Finalserie um die deutsche Meisterschaft am Mittwochabend in den Uuulmer Hexenkessel.
Keyplayer: Jessup hat das heiße Händchen
Zu Spielbeginn war er kaum zu stoppen. Justinian Jessup erwischte heute einen guten Start aus der Distanz. So versenkte der US-Amerikaner zur Halbzeit bereits vier Würfe von außen. Im zweiten Spielabschnitt wirkte der Korb für ihn und viele andere Uuulmer dann wie vernagelt. Am Ende legte der Fanliebling 22 Punkte und 2 Steals auf. Ebenfalls zweistellig punkteten die Guards Alfonso Plummer (11 Punkte) und Tobias Jensen (10).
Der Spielverlauf: Mit dem heißen Händchen von Justinian Jessup starteten die Uuulmer stark in die Partie. Zwei schnelle Dreier sorgen für ein frühes 6:0. Danach holte der amtierende Meister zum Gegenschlag aus. Gute Aktionen von Andi Obst und Jack White sorgten für den ersten Führungswechsel der Partie und zwangen Harrelson zur Auszeit (9:11). Bayern kam vermehrt in der Zone zu Punkten, oftmals im Nachsetzen am offensiven Brett. Auf Seiten der Gäste war es weiterhin Jessup (3 3P) der nicht zu stoppen war. Ein ausgeglichenes und ansehnliches erstes Viertel endet somit unentschieden (19:19; Q1). Fokussiert und clever starteten die Gäste in den zweiten Abschnitt. Defensiv zwangen die Uuulmer den Gastgeber ans Limit, während sie offensiv die Missmatches clever ausnutzten. Nachdem die Gäste die Führung hart erkämpft auf fünf Zähler ausbauen konnten, führten drei einfache Fehler zu neun schnellen Punkten der Bayern (27:31). Doch Justinian Jessup war weiterhin nicht zu stoppen. Der US-Amerikaner versenkte kurz vor der Halbzeit bereits seinen vierten Dreier. Ulm hatte die bessere Ausbeute aus dem Feld (52% FG). Doch München kam durch seine gute Ausbeute von der Freiwurflinie zu vielen Punkten (10/13 FT). So gingen die Hausherren mit einer knappen Führung in die Halbzeitpause (36:37; Q2).
Weiter ging es mit Justinian Jessup. Nach zwei schnellen Abschlüssen aus der Mitteldistanz stand der Fanliebling bei bereits 20 Zählern. Im weiteren Verlauf war Sand im Getriebe der Offensive. Das lag aber auch daran, dass beide Mannschaften die defensive Intensität sichtbar erhöhten. Ein offener Dreier von Shabazz Napier sorgte dann für Redebedarf bei Cheftrainer Ty Harrelson (45:49). Nate Hinton fiel mit seinem Kampf beim Rebound auf. Ein wichtiger Offensivrebound des Energizer mündet in einen Jensen-Dreier. Der Däne setzte wenig später per Korbleger auch den Schlusspunkt des dritten Viertels (52:54; Q3). Alfonso Plummer spannte den Bogen jetzt zum ersten Mal. Aus dem Einwurf-Play vollendete der Puerto-Ricaner sehenswert ein Vier-Punkt-Spiel. Trotzdem verpassten es die Gäste, den Vorsprung weiter auszubauen. Youngster Essengue schwächelte von der Freiwurflinie und Andi Obst traf im Gegenzug einen tiefen Dreier, der den nächsten Führungswechsel mit sich brachte (59:61). Nur wenig später setzte der Weltmeister erneut aus der Distanz an und vollendete, ähnlich spektakulär wie vorher Alfonso Plummer, ein Vier-Punkt-Spiel. In der schweren Phase sorgten zwei weitere Dreier von Obst und Napier für die nächste Auszeit von Ulms Trainer Harrelson (66:73). Das Wurfglück hatte die Uuulmer nun endgültig verlassen. So ließ Karim Jallow die nächsten Freiwürfe liegen und auch Justinian Jessup, der kaum zu stoppen war, ließ eine gute Gelegenheit aus der Distanz aus. Daher ging die Differenz zum Spielende noch unnötig in die Höhe (66:82; Q4).
Orange Mixed-Zone:
Head Coach Ty Harrelson: „Wir haben heute über 35 Minuten ein richtig gutes Spiel gemacht. Zu jedem Zeitpunkt hatten wir das Gefühl, dass wir heute gewinnen können. In der Crunchtime hat uns das Wurfglück dann verlassen. Ich denke, dass wir uns genügend gute Möglichkeiten herausgespielt hatten, die wir dann nicht nutzen konnten. Bayern trifft in dieser wichtigen Phase die Würfe und geht somit verdient mit eins zu null in Führung. Danke an unsere Fans, der Support heute war wieder großartig. Ich bin mir sicher, dass sie am Mittwoch den Unterschied machen können.“
Guard Tobias Jensen: „In den ersten drei Vierteln haben wir gezeigt, dass wir mithalten können. Unglücklicherweise haben wir im letzten Viertel unseren Fokus verloren. Das darf im Finale nicht passieren. In der ersten Halbzeit hatten wir Probleme beim Rebound, im letzten Viertel machen sie ein paar schwere Würfe. Wir müssen nächstes Mal enger verteidigen. Ich bin mir sicher, dass wir am Mittwoch mit unseren Fans im Rücken eine gute Chance haben werden, sie waren heute schon wieder großartig.“