Samsung entwirft faltbares Display-Smartphone

Die Zukunft des Smartphones?

Seit Samsung das erste Galaxy Smartphone vor rund zehn Jahren veröffentlicht hat, hat sich einiges in der Smartphone-Welt getan. Die Modelle wurden Jahr für Jahr leistungsstärker und vielfältiger einsetzbar. Doch die Größe des Bildschirms wurde immer durch die Größe des Geräts selbst begrenzt. 

So stellte der koreanische Hersteller bereits im Jahr 2011 erste Prototypen einer flexiblen Displaytechnologie vor. Doch die serienreife Entwicklung der Technologie sollte weitere acht Jahre in Anspruch nehmen. “Wir haben die physische Grenze dessen erreicht, was wir mit einem einzigen Bildschirm erreichen können, aber die Leute wollen eigentlich noch mehr“, so ob O’Donnell von Technalysis Research.

Das bislang größte Display

Mit dem Galaxy Fold hatte Samsung beim „Unpacked Event 2019“ im Februar diesen Jahres den Zuschauern das erste Smartphone vorgestellt, das die bisherigen Grenzen überschreiten und gleichzeitig das neue Flaggschiff aus dem Hause Samsung werden soll. Mit diesem kreiert Samsung auch gleich noch eine neue Produktkategorie: das „Foldable“. Das faltbare Mobilgerät verfügt über das erste Infinity Flex Display, das sich zu einem kompakten Gerät mit einem kleineren Display falten lässt. 

Smartphone oder Tablet?

Das Samsung Galaxy Fold möchte das Beste aus beiden Welten in einem Gerät vereinen: die Kompaktheit eines Smartphones mit 4,6 und – entfaltet – ein Tablet mit 7,3 Zoll. Auf Wunsch verwandelt es sich und stellt die passende Bildschirmgröße bereit, die der Nutzer gerade benötigt. Gefaltet passt es in jede Hosentasche und lässt sich einhändig bei Anrufen oder Textnachrichten bedienen. Geöffnet soll es ausreichend viel Platz für Multitasking, Präsentationen, digitale Zeitschriften, Filme oder Augmented Reality-Inhalte bieten. Hierfür biegt sich der Bildschirm nicht einfach nur - er faltet sich. Um dies technisch umzusetzen hat der Hersteller ein Smartphone mit einer neuen Polymerschicht entwickelt, das rund 50 Prozent flacher ist als ein typisches Display in dieser Kategorie. Das neue Material macht das Galaxy Fold flexibel, widerstandsfähig und soll eine lange Lebensdauer garantieren.
Dabei verspricht der Hersteller einen Faltmechanismus, der sich sanft wie ein Buch öffnen und mit einem einfachen Klick schließen lassen soll. Um dies zu erreichen, hat Samsung ein Scharnier mit mehreren ineinandergreifenden Zahnrädern angebracht, wobei der gesamte Mechanismus im Gehäuse versteckt ist.
Auch die Anordnung der Elemente hat Samsung neu gestaltet. So befindet sich der Fingerabdruckscanner auf der Seite, auf der der Daumen natürlich ruht, sodass sich das Gerät leicht entsperren lässt. Zwei Akkus und sämtliche Komponenten sind gleichmäßig im Gehäuse ausbalanciert, wodurch das Galaxy Fold angenehm in der Hand liegen soll.

Flexibles Nutzererlebnis

Das Galaxy Fold ist mit einer eigens entwickelten Bedienoberfläche ausgestattet. So können Nutzer via Multi-Active Window bis zu drei Apps gleichzeitig öffnen und verwenden. So soll es möglich sein, einfach durch die neuesten Filme und TV-Shows zu scrollen, nach den neuesten Rezensionen und Bewertungen zu stöbern und Freunden gleichzeitig per Drag & Drop in einer Textnachricht den Trailer zu schicken – alles auf einem Bildschirm. Auch wenn sich das Gadget öffnet und schließt, werden Apps automatisch so angezeigt, wie der Nutzer sie zuletzt verwendet hat.

Die Technik

Damit auch mehrere Apps gleichzeitig flüssig ausgeführt werden, hat der Hersteller das Galaxy Fold mit seinem neuesten AP-Chipsatz sowie einem 12 GB RAM ausgestattet. Verbaut sind außerdem zwei Akkus, die miteinander kommunizieren sollen. Per Wireless PowerShare soll es dem User außerdem möglich sein, das Gerät sowie gleichzeitig ein weiteres aufzuladen, während es mit einem normalen Ladegerät verbunden ist. Ein zweites Ladegerät ist hierzu nicht nötig. Ein Dynamic AMOLED-Display verspricht eine aktuell bestmögliche optische Wiedergabe und Dank der Stereolautsprecher, einen klaren Klang. Sechs Objektive sollen ein flexibles Kamerasystem und beeindruckende Bilder schaffen: Davon befinden sich drei auf der Rückseite, zwei auf der Innenseite und eines auf der Front – ist das Kamerasystem flexibel einsetzbar.
Der Hybrid aus Smartphone und Tablet ist hierzulande ab dem 3. Mai diesen Jahres in den Farben „Space Silver“, „Cosmos Black“, „Martian Green“ und „Astro Blue“ für rund 2.000 Euro erhältlich sein.(Text: Marcus Mayer)