Sieg in Braunschweig: ratiopharm ulm sichert sich das Heimrecht für die erste Playoff-Runde gegen die Würzburg Baskets
Neunter Erfolg aus den letzten zehn Spielen
Ein Hauptrundenendspurt par excellence findet auf den letzten Metern den krönenden Abschluss: Die Uuulmer klettern mit dem neunten Erfolg aus den letzten zehn Spielen auf den vierten Rang, welcher Heimvorteil für die erste Playoffrunde bedeutet. In Braunschweig sah es über 20 Minuten lang nach einem klaren Auswärtssieg für die Ulmer aus, aber das Spiel hielt noch eine packende Schlussphase bereit.
Nach einem zwischenzeitlichen Punktepolster von 16 Punkten übernahmen die Löwen mit einem viertelübergreifenden 20:0 Lauf das Zepter. Auch wenn das Momentum längst die Seiten wechselte, schalteten die Uuulmer mindestens einen Gang hoch und behielten in der Schlussphase einen kühlen Kopf. Mit diesem Erfolg besteht das Team nicht nur die letzte Generalprobe vor den Playoffs, sondern profitiert zudem von dem Endergebnis aus Chemnitz. Nun verändern sich die Rahmenbedingungen für das Playoff-Viertelfinale: Die anstehende Playoffserie lautet weiterhin ratiopharm ulm gegen Würzburg Baskets, jedoch finden die ersten zwei Duelle in der ratiopharm arena statt. Das erste Aufeinandertreffen findet am Samstag (18.05., 18.30 Uhr) und das Zweite dann wohl am Montag (20.05., 19 Uhr) statt. Der Ticketvorverkauf startet morgen um 18 Uhr. Friendly reminder: die letzten Playoff-Tickets waren NACH EINER MINUTE AUSVERKAUFT - schnell sein lohnt sich.
Keyplayer: Harmonisches Duo brilliert (mal wieder)
Wieder gehörte vor allem einem Uuulmer die Anfangsphase: wie bereits in dieser Spielzeit so häufig, drehte L.J. Figueroa auch diesmal in der ersten Hälfte auf. Aber auch im letzten Viertel sorgte der dominikanische Nationalspieler für die ein oder andere wichtige Offensivaktion, avancierte mit 14 Punkten zum Topscorer. Zudem leitete er mit zwei Steals seine sehenswerten Fastbreak-Dunks selbst ein. Teamkollege Trevion Williams begeisterte ebenfalls erneut: Der Center verbuchte sein mittlerweile 13. Double-Double in der Liga – mit 14 Punkte, elf Rebounds, zwei Assists, zwei Steals und einem Block war die Nummer 50 ein großer Faktor für den wichtigen Sieg.
Spielverlauf
Zunächst prägten enormes Spieltempo und diszipliniertes Defensivverhalten auf beiden Seiten die Anfangsphase. Vor allem die Uuulmer hatten Probleme gute Abschlussmöglichkeiten zu generieren und falls doch, fielen die offenen Würfe erstmal nicht. So gelangen in den ersten vier Minuten lediglich vier Punkte und die Hausherren bauten mit einem ersten nennenswerten Scoring-Run (7:2) die enge Führung aus. Nach sieben gespielten Minuten erlöste Robin Christen die Orangenen von Jenseits der Dreipunktelinie, verwandelte mit seinem klassischen Catch&Shoot-Dreier den ersten Wurf von außen (3er 1/5). Die Uuulmer erlangten gegen Ende des ersten Spielabschnitts die Spielkontrolle, verschärften in der Defensive die Intensität und fanden in der Halbfeldoffensive vermehrt Lösungen gegen die aggressive Löwen Verteidigung - in dieser Phase drehte besonders Center Nico Bretzel auf, der in knapp drei Minuten sechs Punkte und vier Rebounds, davon drei am offensiven Brett, beisteuerte. Zum Start des zweiten Viertels nahm sich die Partie offensiv eine kleine Auszeit. Dementsprechend flachte auch der Ulmer Wurfrhythmus ab, jedoch zwang man den Gastgeber ebenfalls zu schwierigen Würfen. In der Folge fand das Team wieder in den offensiven Flow, profitierte dabei aber von der eigenen Defensive und schaltete oftmals nach Ballgewinn blitzartig um. So entstand auch das Highlight der ersten Hälfte: der sprunggewaltige L.J. Figueroa doppelte im richtigen Zeitpunkt den gegnerischen Aufbauspieler, klaute dabei das Spielgerät und wechselte während dem Dunkversuch spektakulär die abschließende Hand. Der daraus resultierende Ulmer Scoring-Run stellte vor der Halbzeitpause erstmals auf eine zweistellige Führung (HZ. 32:45).
Die Löwen kamen bissig aus der Kabine, gaben unmittelbar zum Verstehen, dass die Partie noch nicht entschieden sei. Die Uuulmer hielten jedoch physisch dagegen, auch wenn die spielerische Leichtigkeit fehlte. Dementsprechend war der folgende Scoring-Run der Hausherren nicht vorherzusehen. Ein schneller 10:0 Lauf sorgte plötzlich für einen engen Spielstand, der Vorsprung betrug vor dem Abschlussviertel lediglich sechs Punkte. Die Braunschweiger entfachten einen regelrechten Dreierregen und es machte den Anschein, dass jeder abgefeuerte Ball das Netz zappeln ließ. Topscorer Trevion Williams stoppte den viertelübergreifenden 20:0 Run, setzte sich im direkten Duell gegen den besten Shotblocker der Liga Jilson Bango im Low-Post durch. In der Defensivarbeit zeigte sich das Team angeführt von Energizer Karim Jallow griffiger und provozierte direkt im Anschluss zwei Stopps. Am Ende bringen die Uuulmer den knappen Sieg ins Ziel und bestehen die letzte Generalprobe vor der geilsten Zeit des Jahres.
Orange Mixed-Zone
Head Coach Anton Gavel: „Braunschweig hat es uns in der zweiten Halbzeit sehr schwer gemacht, sie waren in jedem Fall aggressiver als wir. Unsere Performance ab Mitte des dritten Viertels war inakzeptabel. Das ist keine Playoff-Mannschaft, die wir heute vorgefunden haben. Es hätte auch in eine andere Richtung gehen können und so sollten wir uns vor den Playoffs nicht präsentieren. Wir haben zwar gewonnen, schön und gut. Aber wir müssen uns an die eigene Nase fassen und gucken, dass wir besser werden."