Silvester-Bräuche weltweit: Schornsteinfeger, Kleeblätter, Marzipanschweine und vieles mehr

Andere Länder, andere Sitten

Zum Jahreswechsel dauert es nur noch wenige Tage. Doch die Menschen in Deutschland lassen es sich nicht nehmen, am Silvesterabend alljährlich den gleichen Traditionen nachzugehen. Hat Silvester eigentlich auf der ganzen Welt die gleiche Bedeutung? Und wie feiern andere Länder den Jahreswechsel?

Schornsteinfeger, Kleeblätter und Marzipanschweine

Verbringt man den letzten Tag des Jahres in einem anderen Land, wird man schnell merken, dass Raclette, Fondue, Feuerzangenbowle, Böller und Bleigießen keine typischen Silvester-Rituale sind. Dabei unterscheiden sich sogar teilweise die Neujahrestage. In vielen asiatischen Ländern beginnt das neue Jahr nicht am 1. Januar, sondern im Februar. Dabei wartet man in Asien die erste Vollmondnacht nach dem 21. Januar ab und erklärt diesen Tag dann zum Neujahrstag. Wer diesen Tag in chinesischen Kreisen verbringt, wird von eindrucksvollen und prachtvollen Umzügen begleitet. Verglichen mit Deutschland sind dies schon fast faschingsähnliche Züge. Eines der bedeutendsten Rituale in China ist die Reinigung des Hauseinganges mit einem Bambuszweig am letzten Jahrestag (Bedeutung: Böse Geister sollen vertrieben werden).
 
In Deutschland hingegen greift das altbekannte Ritual. Bei leckerem Raclette oder Fondue feiert man gemeinsam während nebenbei zum wiederholten Male „Dinner for One“ im Fernseher läuft. Um 12 Uhr traut man sich dann vor die Türen um die gewaltigen Feuerwerke über der Stadt zu bewundern oder selbst Böller in die Luft zu jagen. Hat man sich am Neujahrestag dann von den Aufregungen erholt, werden kleine Glücksbringer wie vierblättrige Kleeblätter, Kaminkehrer oder Marzipanschweinchen verschenkt. Will man selbst Herr über sein Schicksal sein, wagt man sich an das Bleigießen, eine Methode bei der Blei zunächst erhitzt und danach in Wasser zu einer Form gebracht wird, deren Bedeutung man hinterher einer Tabelle entnehmen kann.

 Wir haben Ihnen einige Länder mit kuriosen, originellen und bemerkenswerten Silvester-Bräuchen aufgelistet:
  • Japan: Wie die Chinesen bringen auch Japaner vor dem Jahreswechsel ihr Heim auf Hochglanz. Um 0.00 Uhr läuten im ganzen Land die Tempelglocken mit exakt 108 Schlägen. Am Neujahrsmorgen werden Reisklöße gegessen.
  • Niederlande: Am Silvesterabend gibt es fettige Oliebollen (Siedegebäck) und Apfelflappen (Krapfengebäck). Ab Mitternacht bekommt jeder, dem man begegnet, drei Wangenküsse.
  • Spanien: Kurz vor Mitternacht schlagen die Turmuhren zwölf Mal. Wünschen darf sich derjenige etwas, der es schafft, bei jedem Gongschlag eine Weintraube zu vertilgen.
  • Griechenland: Am Neujahrstag essen die Griechen Basiliusbrot vom Bäcker. In einem davon ist eine Münze verborgen. Wer sie entdeckt, wird im kommenden Jahr mit einem Geldsegen belohnt. Griechen gehen außerdem zu Silvester gerne in Casinos
  • Argentinien: Am letzten Tag des Jahres machen Argentinier ihre Dokumente zu Konfetti und werfen sie in der Neujahrsnacht aus dem Fenster, um sich symbolisch von Altlasten zu befreien.
  • Frankreich: Franzosen schätzen es ruhig und lassen allenfalls auf der Champs-Elysées in Paris Raketen steigen. Zum Jahreswechsel wird mit Freunden bei Champagner, Foie gras (Gänseleber) und Austern gemütlich gefeiert.
  • Brasilien: In Rio de Janeiro an der Copacabana werden stattdessen Blumen ins Meer geworfen. Wünsche für das nächste Jahr erfüllen sich, wenn die Blüten untergehen, werden sie zurück an Land gespült, wurde der Wunsch abgelehnt.