Sommerzeit ist Biergartenzeit: Wie viel Trinkgeld ist eigentlich üblich?
10 Prozent-Regel gilt immer noch
Endlich sind die Temperaturen wieder warm genug, um sich abends in den Biergarten zu setzen und zünftige Schmankerl und leckere Getränke zu genießen. Doch wie sieht es im Biergarten eigentlich mit dem Trinkgeld aus: Wie viel ist üblich und woher kommt das Ganze eigentlich?
Fachkräfte-Mangel in der Gastronomie
Doch unter anderem das Virus mitsamt seinen Auswirkungen sowie weitere Entwicklungen auf der ganzen Welt haben ein neues Problem hervorgerufen: Den Fachkräftemangel, der sich insbesondere in der Gastronomie zeigt. Mittlerweile ist der Mangel an gutem Service-Personal mehr als bekannt – natürlich bleiben auch Biergärten von dieser Entwicklung nicht verschont.
Ein Ansatzpunkt ist natürlich eine bessere Bezahlung der Bedienungen, auf die auch die Gäste einen Einfluss haben können. Denn mit entsprechend gutem Trinkgeld wird das Gehalt aufgebessert und Wertschätzung gezeigt. Aber wie viel gibt man im Biergarten überhaupt? Und wie sieht es bei Lokalen mit Selbstbedienung aus?
10 Prozent-Regel gilt immer noch
Die Faustregel für Trinkgeld im Restaurant und damit auch im Biergarten lautet: Ungefähr 10 Prozent der gesamten Rechnung sind angemessen. Liegt der Betrag bei über 100 Euro, ist auch etwas weniger in Ordnung. Weniger als fünf Prozent sollten es allerdings nie sein – außer man befindet sich zum Beispiel in China, Japan oder Ghana, wo Trinkgeld sogar als Beleidigung angesehen werden kann.
Hierzulande drückt man dadurch aber seine Anerkennung für den Service sowie für die Qualität der Speisen und Getränke aus. Mittlerweile wird zwar häufig mit Karte gezahlt, aber auch dabei ist selbstverständlich Trinkgeld geben möglich. Doch viele Biergärten bieten auch Selbstbedienung an. Hier wird das Trinkgeld oftmals vergessen, weil die Gäste sich Bier und Brotzeit eben selbst an der Theke holen müssen. Auch dort stehen aber in der Regel freundliche Kassierer, die einem Wechselgeld geben und Speis und Trank bereitstellen. Wer ihnen eine Freude bereiten will, kann nach einer kleinen Box Ausschau halten oder ihnen eine Münze oder einen Schein in die Hand drücken.
Woher kommt das Trinkgeld eigentlich?
Der Begriff Trinkgeld im Deutschen tauchte übrigens schon im späten Mittelalter auf. In Adolph Freiherr von Knigges Benimm-Klassiker „Über den Umgang mit Menschen“ hat dieser bereits 1788 dazu geraten, „dem Wagenmeister ein gutes Trinkgeld zu geben“.
Die Idee war damals also, dass auf das Wohl des Spenders etwas getrunken werden solle. Mittlerweile gibt man nicht nur im Restaurant Trinkgeld, sondern auch andere Servicemitarbeiter – beispielsweise im Hotel oder beim Parkservice – sowie Friseure oder Taxifahrer erhalten es als kleine Geste.
Und auch wenn aufgrund der Inflation die Preise im Biergarten dieses Jahr etwas höher sein sollten – die hart arbeitenden Kräfte in der Gastronomie haben ein kleines Trinkgeld natürlich auch weiterhin verdient!