Soziale Netzwerke im Vergleich

Welche Plattform ist die Richtige?

Auch wenn dem geneigten Anwender auf den ersten Blick alle sozialen Netzwerke nahezu ähnlich erscheinen, gibt es bei genauerer Betrachtung deutliche Unterschiede. Verschiedene Zielgruppen, andere Nutzungsweisen und bestimmte Besonderheiten unterscheiden sich deutlich. So unterschiedlich diese auch sind, haben sie letztendlich jedoch alle das gleiche Ziel: Menschen miteinander zu verbinden. Worin aber liegen genau die Unterschiede? Wir geben einen kleinen Überblick.

Facebook: Die Mutter aller sozialen Netzwerke

Wenn über soziale Netzwerke gesprochen wird, fällt über kurz oder lang immer der Name Facebook. Das Netzwerk mit der größten Zielgruppe, derzeit etwa 1,65 Milliarden weltweit, bietet mehrere Möglichkeiten Inhalte zu konsumieren, selbst zu veröffentlichen und mit Usern zu interagieren. Chatten, Freundschaftsanfragen versenden oder Inhalte an die jeweilige Pinnwand des Profils zu teilen, sind nur ein Bruchteil der Möglichkeiten bei der Kommunikation untereinander.

Ein wichtiger Bestandteil neben den Userprofilen sind auch die Fanseiten. So besteht ganz einfach die Möglichkeit „Fan“ eines Produkts, Unternehmens, einer Interessensgemeinschaft oder einer bekannten Persönlichkeit zu werden und deren gepostete Beiträge durch ein „Like“ ganz bequem in der Timeline zu sehen.
Auf deren veröffentlichte Informationen wie Links, Fotos, Videos oder Veranstaltungen kann die interessierte Person durch Emojis oder Kommentare reagieren.

Eine weitere Möglichkeit zur Veröffentlichung eigener Inhalte sind Video Livestreams. So kann jeder von einem beliebigen Ort jederzeit ein Ereignis per Smartphone und der zugehörigen App in Echtzeit senden. Neben der Suche soll es demnächst auch eine Welt-
karte geben, mit der laufende Übertragungen geortet und somit leichter zu finden sein sollen. Die aktuell neueste Funktion der 360 Grad- Fotos und Videos folgt dem Virtual-Reality Trend. Der Betrachter kann dabei den Blickwinkel durch Ziehen eines Fingers über den Bildschirm oder durch mobile Navigation ändern und erhält somit eine Rundum-Perspektive.

Instagram: Die Plattform der Bilder

Die besonders bei Fotografen beliebte Plattform, die 2012 von Mark Zuckerberg für knapp 1 Milliarde Euro übernommen wurde, basiert rein auf veröffentlichten Bildern und Videos via Smartphone App. Dabei können die selbst aufgenommenen 
Smartphone-Bilder durch verschiedene Filter und Einstellungen im Handumdrehen aufgehübscht und den Vorstellungen entsprechend angepasst werden. So stehen dem Nutzer 19 Foto- und 13 Video-Filter zur kreativen Entfaltung zur Verfügung. Neben einer Bildbeschreibung kann der Ersteller bis zu 30 Hashtags zur Verschlagwortung mit einem Rautezeichen vergeben, um Nutzern das Finden zu erleichtern und innerhalb der eigenen Abonnenten hinaus besser wahrgenommen zu werden.

Dem Nutzer steht es dabei offen, ob er ein privates oder öffentliches Profil erstellt, wobei bei einem nicht öffentlich zugänglichen Account eine Anfrage gesendet werden muss, um dessen Beiträge zu sehen und der Person folgen zu können. Eine direkte Kommunikation untereinander via Chat ist jedoch nicht möglich.
Laut Instagram beläuft sich die Zahl der aktiven Nutzer weltweit auf etwa 500 Millionen.

Snapchat: Vergängliche Nachrichten im Trend der Jugendlichen

Laut aktuellen Zahlen zählt der Instant-Messaging-Dienst mehr als 150 Millionen Nutzer weltweit. Dabei gehört Snapchat vor allem bei Jugendlichen zwischen zehn und 24 Jahren zu den meistgenutzten Apps, wie eine Umfrage einer bekannten Jugendzeitschrift kürzlich ergab. Doch was macht den Reiz dieser Anwendung aus? Laut US-Studien seien spontane Kommunikation mit Freunden, eine begrenzte Haltbarkeit der Nachrichten und positivere Emotionen dank interaktiven Filtern verantwortlich für den derzeitigen Hype.

Dabei kommunizieren User mit sogenannten Snaps (engl. knipsen) und „chat“ (engl. plaudern) untereinander. Die Textnachrichten, Fotos oder 15-sekündigen Videos löschen sich nach einer bestimmten Betrachtungszeit selbst auf dem Endgerät des Empfängers. Dem Absender wird daraufhin angezeigt, ob der Empfänger sich das Bild ein oder zwei Mal angesehen hat und ob davon ein Screenshot aufgenommen wurde.

Die mit der App aufgenommenen Fotos können je nach Lust und Laune vor dem Absenden mit Filtern, Emojis und anderen Spielereien bearbeitet werden. Besonders großer Beliebtheit erfreuen sich die Masken, die sich an die Gesichtzüge des Nutzers anpassen und ihm ein neues Aussehen verleihen. Eine weitere Möglichkeit Verbreitung eigener Inhalte, ist die Erstellung einer „Snapchat Story“. Dabei können die aufgenommenen Snaps, je nach ausgewählter Option, für die eigenen Kontakte oder den Abonnenten immer wieder angesehen werden, bis sie 24 Stunden nach Veröffentlichung automatisch gelöscht werden.

Mittlerweile machen sich vor allem Prominente und Medien die neue Art der Kommunikation zunutze, um Fans und Follower auf dem Laufenden zu halten oder Eindrücke in das Privatleben zu geben. Erst kürzlich kündigte sogar der ehemalige Musiksender MTV ein Revival der in den 90ern beliebten Reality-TV-Show„Cribs“ an, die nun per Snapchat produziert und ausgestrahlt wird. So sollen wieder bekannte Persönlichkeiten wöchentlich über den offiziellen Account des Senders einen Einblick in ihr Anwesen gewähren.

#Twitter: Mit 140 Zeichen um die Welt

Der im März 2006 gegründete Mikroblogging-Dienst zählt mit etwa 320 Millionen aktiven Nutzern zu den Riesen unter den sozialen Netzwerken und ist besonders bei Journalisten, Medienunternehmen und Nachrichten-Interessierten beliebt. Denn das Prinzip ist recht simpel: Mit telegrammartigen 140 Zeichen-Kurznachrichten, sogenannten Tweets, dient Twitter als Plattform für schnelle, präzise Kommunikation. Anhand von Links kann auch auf längere Texte, Bilder oder Videos verwiesen werden. Wer sich für eine Person oder ein Unternehmen interessiert, kann als „Follower“ die Nachrichten abonnieren und diese am Rechner oder Smartphone abrufen.

Um schnell und gezielt Tweets zu einem Thema zu finden, als auch Trends und aktuelle Nachrichten leichter zu verfolgen, hat das Unternehmen eine Verschlagwortung mit Hashtags eingeführt, die sich mittlerweile auch außerhalb der Plattform etabliert haben. Die mit einer Raute # gekennzeichneten und farblich hervorgehobenen Stichworte und Abkürzungen sollen dem interessierten User so den Inhalt der jeweiligen Meldung kurz und knapp verdeutlichen und gleichzeitig als Filter dienen.

Mit einem „Like“, Kommentar oder „ReTweet“, stehen dem Nutzer auch hier Möglichkeiten der Interaktion offen. Außerdem besteht die Option,
eigene Live-Videos mit der dazugehörigen Anwendung „Periscope“ von einem beliebigen Ort jederzeit per Smartphone in Echtzeit zu übertragen und begrenzte Zeit zu speichern.

YouTube – Vom Videoportal zum Fernsehen 2.0

Um die Reihe der sozialen Riesen zu vervollständigen, darf auch YouTube nicht unerwähnt bleiben.
Einst als reine Videoplattform für User gestartet, hat sich das Unternehmen dank ausgeklügelter Strategien des Mutterkonzerns Google und dem technischen Fortschritt, von einem Start-Up aus dem Silicon Valley zu einer ernstzunehmenden Alternative für junge Fernsehkonsumenten gewandelt. Laut einer Umfrage sind für die Zielgruppe der 14 bis 34-jährigen, YouTube-Kanäle mit die wichtigste Informations- und Unterhaltungsplattform. Grund hierfür ist auch die 
Möglichkeit, Videos unabhängig von Abspielgerät, Ort und Zeit sowie themenspezifisch zu konsumieren als auch die zunehmende Professionalisierung der Videoproduktionen und Vermarktung, hinter der mittlerweile eigene Unternehmen entstanden sind.

Um diese zu sehen, abonniert der Nutzer nach der Registrierung den ausgewählten YouTube-Channel und wird somit stets über neue Aktivitäten des Kanals informiert. Für Feedback der einzelnen Videos steht eine Bewertungs- sowie Kommentarfunktion zur Verfügung. Ganz nach dem ursprünglichen Motto „Broadcast Yourself“ steht jedem Nutzer natürlich auch die Funktion des eigenen Videouploads offen. Um das Veröffentlichen des eigenen Contents so angenehm wie möglich zu gestalten, sind bereits Bearbeitungsfunktionen zur Optimierung integriert.

Mit Veröffentlichung können Abonnenten benachrichtigt und Monetarisierungseinstellungen für das Video festgelegt werden. Abschließend besteht die Option, das Video in allen sozialen Netzwerken zu teilen oder auf Webseiten einzubinden. Wer übrigens seine Videos nicht öffentlich zugänglich machen möchte, kann dies in den Datenschutzeinstellungen tätigen und nur für bestimmte Personen freigeben.

WhatsApp: Die kostengünstige Alternative zur klassischen SMS

Auch wenn die Anwendung im klassischen Sinne nicht zu den Social Networks zählt, darf diese aufgrund der weiten Verbreitung nicht unerwähnt bleiben. Die mittlerweile zu Mark Zuckerbergs Imperium gehörende Chat-Anwendung zählt aktuell mehr als eine Milliarde Nutzer und ist damit erfolgreicher als der Messenger des Mutterkonzerns Facebook. So werden laut offiziellen Angaben über 42 Milliarden Nachrichten pro Tag verschickt, davon täglich 1,6 Milliarden Fotos und 250 Millionen Videos.

Da die Anwendung WhatsApp für Smartphones konzipiert ist, kann sie durch die Registrierung mit der Handynummer verwendet werden. Neben einfachen Textnachrichten ist auch der Versand und Empfang von Bildern, Videos und Sprachnachrichten möglich.

Eine Neuerung ist, dass nun auch Anrufe mit der App getätigt werden können. Außerdem sind Nachrichten nicht auf eine bestimmte Zeichenzahl begrenzt und können mit witzigen Emojis versehen werden. Der große Vorteil der Anwendung: Durch die Nutzung wird nur der Verbrauch des Datenvolumens strapaziert. Sonstige Kosten für die Nutzung entstehen nicht. Auch die Profile sind sehr simpel aufgebaut: Ein Bild und ein Status – das war’s.