Auch Spanien verabreicht Astrazeneca-Vakzin nur noch an Menschen über 60

Auch in Spanien wird der Corona-Impfstoff von Astrazeneca nur noch an Menschen im Alter von mehr als 60 Jahren verabreicht. Dies kündigte Gesundheitsministerin Carolina Darias am Mittwochabend an. Spanien folgt damit dem Beispiel anderer EU-Länder. Deutschland, Italien und die Niederlanden hatten bereits zuvor beschlossen, das Astrazeneca-Vakzin nur noch an Menschen über 60 zu verabreichen. In Belgien und Frankreich ist die Altersgrenze für dieses Präparat inzwischen bei 55 angesetzt.

Hintergrund ist eine auffällige Häufung von Thrombose-Fällen bei Frauen unter 55 Jahren, die den Impfstoff des schwedisch-britischen Herstellers gespritzt bekommen hatten. Die EU-Arzneimittelbehörde EMA gelangte aber am Mittwoch nach einer erneuten Prüfung des Astrazeneca-Mittels zu dem Schluss, dass bei diesem der Nutzen gegenüber den Risiken überwiege. Blutgerinnsel sollten als "sehr seltene Nebenwirkung" des Impfstoffs aufgeführt werden, erklärte die Behörde.

Trotz der Häufung von Thrombosefällen bei Frauen unter 55 Jahren konnte die EMA keine spezifischen Risikofaktoren für Blutgerinnsel nach einer Astrazeneca-Impfung wie etwa Alter, Geschlecht oder Vorerkrankungen feststellen, wie Behördenchefin Emer Cooke erläuterte. "Eine plausible Erklärung für diese seltenen Nebenwirkungen ist eine Immunreaktion auf den Impfstoff." Insgesamt bleibe die EMA aber bei ihrer positiven Einschätzung dieses Impfstoffs. "Er rettet Leben", betonte Cooke.