Spatenstich zur Neugestaltung Kaufbeurer Fußgängerzone

Start der Neugestaltung der Kaufbeurer Fußgängerzone

Gut 40 Jahre nach ihrem Bau ist die Kaufbeurer Fußgängerzone in die Jahre gekommen und soll neu gestaltet werden. Nach ungefähr zwei Jahren der Planung und einem Architektenwettbewerb zur künftigen Gestaltung machen sich die Mitarbeiter des Bauunternehmens Hubert Schmid seit Anfang März an die konkrete Umsetzung.

Zum offiziellen ersten Spatenstich versammelten sich am Donnerstag zahlreiche Bürgerinnen und Bürger auf dem Kaufbeurer Obstmarkt im Herzen der Fußgängerzone. Nach Ansprachen von Oberbürgermeister Stefan Bosse, dem Leiter des Baureferats, Helge Carl, und Guido Zeller als Vertreter des Einzelhandels wurde es zünftig. Oberbürgermeister Bosse zapfte ein Fass mit Starkbier an. Die Anwesenden konnten sich zudem mit Fastenbrezen stärken. Für musikalische Umrahmung sorgte die Fliegerhorstkapelle Kaufbeuren. Am Rande des Spatenstichs überreichten die Vereinigten Wertach Elektrizitätswerke VWEW noch einen Scheck in Höhe von 7.500 Euro für den Projektfonds, der unter anderem Aktionen im Rahmen des Baustellenmarketings finanziert. Neben VWEW haben auch erdgas schwaben, die Aktionsgemeinschaft Kaufbeuren und Kaufbeuren Tourismus- und Stadtmarketing e.V. größere Einzahlungen in den Projektfonds zugesichert.

Oberbürgermeister Stefan Bosse hob in seiner Ansprache die Bedeutung der Arbeiten für die ganze Stadt hervor und warb um Verständnis für die Unannehmlichkeiten während der Bauphase: „Die Fußgängerzone ist das Herz unserer Altstadt und das Aushängeschild unserer ganzen Stadt. Die Bauarbeiten werden Unannehmlichkeiten mit sich bringen, aber wir werden alles dafür tun, diese so gering wie möglich zu halten.“ Der Bauablauf sei extra so geplant worden, dass alle Geschäfte immer für Fußgänger zu erreichen seien.

Helge Carl, Leiter des Baureferats der Stadt Kaufbeuren, zog den Bogen noch etwas weiter: „Womit kann der Handelsstandort Innenstadt gegenüber Einkaufszentren und Online-Handel bestehen? Ambiente und Flair bleiben die entscheidenden Faktoren, die die Menschen in die Innenstadt ziehen, ob zum Wohnen, zum Einkaufen oder einfach zum Flanieren. Um diese Qualitäten zu sichern, genügt es nicht, nur den Boden auszutauschen. Wir werden über diese Baustelle hinaus an der Marke Innenstadt arbeiten.“

Guido Zeller als Vertreter des Einzelhandels und Vorstandsmitglied der Aktionsgemeinschaft Kaufbeuren betonte, dass sich der Einzelhandel auf eine moderne Fußgängerzone freue. Nachdem die umliegenden Städte in jüngster Vergangenheit viel in ihre Innenstädte investiert hätten, sei es umso wichtiger, auch in Kaufbeuren ein modernes Umfeld zu schaffen. Er wies auf die zahlreichen geplanten Aktionen an jedem ersten Samstag im Monat hin, etwa die Beachparty oder das Oktoberfest, und appellierte an die Kunden, jetzt erst recht in die Innenstadt zu kommen.

Wenn alles nach Plan verläuft, sollen die Bauarbeiten noch in diesem Jahr abgeschlossen werden. Das Sanierungsgebiet umfasst rund 4.000 Quadratmeter. Circa 120.000 Steine oder 3.870 Quadratmeter Granitsteine aus dem Steinbruch Hötzendorf im bayerischen Wald werden verlegt. Die Stadt Kaufbeuren rechnet mit Kosten von mehr als vier Millionen Euro, Städtebauförderungsmittel über mehr als 700.000 Euro wurden in Aussicht gestellt. Im Zuge der Sanierungsarbeiten werden Glasfaserleitungen verlegt, um künftig in der Fußgängerzone kostenloses WLAN anbieten zu können.