Starke Beteiligung am Demokratietag im Landkreis Neu-Ulm

Spannende Diskussionen und kreative Ideen der Jugendlichen bei „Young Voices – Demokratie von uns für uns“

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Bild: Landratsamt Neu-Ulm/Magdalena von Petersdorff
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Bild: Landratsamt Neu-Ulm/Magdalena von Petersdorff
Unsere Demokratie ist ein besonderes Privileg, das es zu schützen gilt. Diese Erkenntnis hat die ehemalige Landkreis-Schülersprecherin der Mittelschulen, Sophia Braig, auf die Idee gebracht, einen Demokratietag für Schülerinnen und Schüler zu veranstalten. Gemeinsam mit dem Kreisjugendpfleger Bernhard Brem, der Bildungsregion im Landkreis Neu-Ulm sowie in enger Abstimmung mit dem Staatlichen Schulamt entstand daraus die Veranstaltung „Young Voices – Demokratie von uns für uns“. Die FOSBOS in Neu-Ulm stellte dafür ihre Räumlichkeiten zur Verfügung.

Gemeinsam wurde ein qualitativ hochwertiges Programm aus 15 unterschiedlichen Workshops erarbeitet. Themen waren u. a. „Rechtsextremismus auf Social Media“, „StammtischkämpferInnen“, ein Zeitzeugenbericht oder ein Poetry Slam. Hierfür wurden verschiedene Referenten gewonnen wie der Landtagsabgeordnete Thorsten Freudenberger („Von der Idee ins Parlament - Was macht ein Landtagsabgeordneter?“) sowie Experten unterschiedlicher Fachstellen.

Das Interesse war groß: insgesamt 180 Schülerinnen und Schüler aus 18 weiterführenden Schulen im Landkreis hatten sich angemeldet. Separat gab es ein eigenes Fortbildungsprogramm für Lehrerinnen und Lehrer der beteiligten Schulen.

Im Rahmenprogramm setzten sich fünf Mitglieder aus dem Jugendensemble des Theaters Luftschloss, die alle selbst aus Schulen im Landkreis Neu-Ulm kommen, in kurzen Szenen mit den Themen Vielfalt, Demokratie und Toleranz auseinander, hinterfragten mit einer interaktiven Aktion im Plenum Vorurteile und präsentierten Zitate aus einer Befragung von 200 Jugendlichen aus dem Landkreis Neu-Ulm.

„Ich finde es großartig, dass die Initiative für diesen Tag von euch selbst kam“, sagte Landrätin Eva Treu in ihrer Begrüßung. In der Demokratie habe jeder eine Stimme, so Landrätin Treu, wichtig sei, diese auch zu nutzen. Deshalb freue es sie, dass so viele Schülerinnen und Schüler diese Möglichkeit genutzt haben, sich intensiv mit den vielen Facetten des Themas Demokratie auseinanderzusetzen. „Das war ein großartiger Tag, der wiederholt werden sollte“, sagte Treu zum Abschluss.

Kristin Dohalt, Mitarbeiterin der Bildungsregion, zeigte sich äußerst zufrieden mit dem Verlauf der Veranstaltung: „Wir haben von den Teilnehmenden durchweg ein positives Feedback bekommen. Die rege Beteiligung in den Workshops hat gezeigt, wie wertvoll der Austausch zwischen Schülerinnen und Schülern verschiedener Schularten ist.“ Die Veranstaltung Young Voices habe deutlich gemacht, dass Jugendliche nicht nur Interesse an politischen Themen zeigen, sondern auch kreative und konkrete Ideen entwickeln, um Demokratie lebendig zu gestalten. Die entstandenen Projektideen und der lebendige Austausch seien eine wertvolle Grundlage, um das demokratische Engagement in den Schulen weiter zu fördern, sagte Kreisjugendpfleger Bernhard Brem.

So habe sich beispielsweise im Workshop „Ideenschmiede – Kreative Ansätze für Politik, die ankommt!“, den Alex Conrady vom Kreisjugendring Neu-Ulm zusammen mit Theresa Veit, Stadtjugendpflegerin in Weißenhorn und Marcel Klein, Stadtjugendpfleger in Senden angeboten hatte, gezeigt, dass sich die Jugendlichen durchaus für Politik interessieren, oft aber keinen Zugang finden. Politische Akteure müssen aus ihrer Sicht nahbar sein, sich für die Themen und Bedarfe der Jugendlichen interessieren und eine gemeinsame Sprache finden („chilliger reden“), berichtete Brem.

Die Auseinandersetzung mit den vielen Facetten der Demokratie wird auch in den kommenden Jahren weiterhin im Fokus stehen, so ist z. B. für 2026 wieder eine Lange Nacht der Demokratie geplant.