Südafrika überschreitet durch Omikron Schwelle von drei Millionen Corona-Infektionen

In Südafrika schnellt die Zahl der Ansteckungen mit dem Coronavirus durch die Omikron-Variante weiter in die Höhe. Mit gut 16.000 neu registrierten Infektionen innerhalb von 24 Stunden überschritt das Land am Freitag die Schwelle von insgesamt drei Millionen bestätigten Corona-Fällen seit Beginn der Pandemie. Der derzeit rasante Anstieg geht auf die Verbreitung der in der vergangenen Woche entdeckten Omikron-Variante des Virus zurück.

Die neue Variante war zunächst aus Südafrika gemeldet worden. Mittlerweile wurde sie in knapp 40 Ländern nachgewiesen, darunter auch Deutschland. Omikron weist im Vergleich zum bisher gängigen Coronavirus 32 Mutationen auf. Es wird sowohl eine höhere Übertragbarkeit als auch eine mögliche Resistenz gegenüber den existierenden Impfstoffen befürchtet.

Die Verbreitung der Omikron-Variante sei der "ultimative Beweis" für die Gefahr, die von der ungleichen Verteilung von Impfstoffen auf der Welt ausgeht, sagte der Vorsitzende Internationalen Föderation von Rotem Kreuz und Rotem Halbmond (IFRC), Francesco Rocca. "Wissenschaftler haben die internationale Gemeinschaft wiederholt vor dem Risiko sehr neuer Varianten an Orten mit einer sehr niedrigen Impfrate gewarnt."

Nach Angaben der Vereinten Nationen haben etwa 65 Prozent der Menschen in den reicheren Ländern mindestens eine Dosis eines Impfstoffs gegen Covid-19 erhalten, während es in den am wenigsten entwickelten Ländern nur sieben Prozent sind. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte vor diesem Hintergrund etwa dazu aufgerufen, Auffrischungsimpfungen noch nicht allgemein zugänglich zu machen - sondern zuerst in den armen Ländern zu impfen.

"Das ist ein egoistischer Ansatz der westlichen Gemeinschaft und ein wirklich blinder Ansatz", kritisierte Rocca die Booster-Impfungen. "Es ist unglaublich, dass uns immer noch nicht klar ist, wie stark wir miteinander verbunden sind."