Trinkwasser-Verbundleitung zwischen Memmingen und Heimertingen offiziell in Betrieb genommen

„Wasser marsch“

Bei strahlendem Sonnenschein nahm Oberbürgermeister Manfred Schilder gemeinsam mit Heimertingens erstem Bürgermeister Josef Wechsel, dem Heimertinger Wassermeister und Vertretern der Memminger Stadtwerke und der ausführenden Firma GW-TEC Rohrleitungsbau GmbH die neue Trinkwasser-Verbundleitung zwischen Memmingen und Heimertingen in Betrieb. „Wasser ist ein zentrales Lebensmittel, von dem wir in Memmingen glücklicherweise genug Reserven haben“, betonte Schilder. „Daher ist es uns möglich, auch unsere Nachbargemeinden damit zu versorgen.“

Mit den Worten „Wasser marsch“ ließ der Memminger Rathauschef das kühle Nass nun an der Einmündung der Leitung im Schacht in der Zugspitzstraße offiziell von Memmingen nach Heimertingen laufen. Diesen Tag haben viele Heimertinger Bürgerinnen und Bürger mit bangem Hoffen erwartet. Denn im Frühjahr 2019 wurde der Gemeinde durch eine Studie des von ihr beauftragten Ingenieurbüros Ammann & Bäumler aus Haldenwang bewusst, an welch seidenem Faden ihre Wasserversorgung hing.
 
Wie viele andere Gemeinden auch, kommt die öffentliche Trinkwasserversorgung Heimertingens aus eigenen Quellen. Der wachsende Ort hat fünf Stück. Diese speisen sich aus den örtlichen Niederschlägen, sodass sie nicht immer konstant gleich viel Wasser ausschütten. Die Versorgungssicherheit zum Ausgleich der Fehlmenge erfolgt über den Tiefbrunnen. Diese ist jedoch wegen erheblicher Ausfallrisiken der bereits über 24 Jahre alten Pumpe nicht gegeben. Deswegen beantragte der Gemeinderat im Oktober 2019 bei den Memminger Stadtwerken den Bau einer Trinkwasser-Verbundleitung.
 
Zwischen Antragstellung und Fertigstellung der Leitung ist nicht mal ein Jahr vergangen. So bezieht Heimertingen mit seinen rund 1 800 Einwohnern ab sofort mindestens 30 000 Kubikmeter des jährlichen Bedarfs von 175 000 Kubikmetern Leitungswasser aus Memmingen. Aber auch eine Vollversorgung ist möglich. „Wir haben mit dieser Verbundleitung ein Werk geschaffen, das die nachbarschaftlichen Beziehungen unterstreicht“, freute sich Wechsel. „Es ist gut, mit der Stadt Memmingen und den Stadtwerken verlässliche Partner an unserer Seite zu wissen.“ Er dankte der Stadt Memmingen und allen Beteiligten, die den Prozess so schnell zu einem positiven Ende gebracht haben, für ihr großes Engagement.
 
Mit einer Bauzeit von knapp zwei Monaten (Anfang Juni bis Anfang August) konnte die Verbundleitung nach dem Abschluss der erforderlichen Voruntersuchungen sehr schnell gebaut werden. Ihre Länge beträgt 1 090 Meter. Sie führt durch zwei neu errichtete Schächte, einen für die Wasserzählung und einen für die Druckminderung. Die Baukosten der vom Freistaat Bayern geförderten Maßnahme belaufen sich auf circa 550 000 Euro.