Inflation in der Türkei schwächt sich im Juni erneut leicht ab
Der Anstieg der Verbraucherpreise in der Türkei hat sich im vergangenen Monat nach offiziellen Angaben erneut leicht abgeschwächt. Im Vergleich zum Vorjahresmonat lag die Inflation im Juni bei 35 Prozent, wie das türkische Statistikamt Tüik mitteilte. Im Mai waren es demnach noch 35,4 Prozent im Jahresvergleich gewesen. Überdurchschnittlich verteuerten sich die Preise in den Bereichen Bildung, Wohnen und Gesundheit. Im Vergleich zum Mai kletterten die Preise um 1,3 Prozent.
Unabhängige Ökonomen zweifeln an den offiziellen Daten. Die Forschungsgruppe Enag geht davon aus, dass die Inflationsrate im Juni bei 68,6 Prozent lag.
Die offizielle Inflationsrate in der Türkei liegt seit rund fünf Jahren jeden Monat im zweistelligen Prozentbereich. Ende 2022 hatte sie nach offiziellen Angaben mit 85 Prozent ihren Höhepunkt erreicht.
Die türkische Notenbank begann im Kampf gegen die Inflation erst im vergangenen Jahr mit Zinssteigerungen. Zuvor hatte Staatschef Recep Tayyip Erdogan eine striktere Geldpolitik trotz enormer Inflationsraten und entgegen der gängigen Lehrmeinung lange abgelehnt. Im Juni blieben die Leitzinsen aber unverändert.
© 2025 AFP