Inflation in der Türkei schwächt sich weiter ab
Die Inflationsrate in der Türkei hat sich nach offiziellen Angaben im Mai weiter abgeschwächt. Die Verbraucherpreise legten im vergangenen Monat um 35,4 Prozent zu, das sei der niedrigste Wert seit November 2021, teilte das türkische Statistikamt Tüik am Dienstag mit. Im Vergleich zum April kletterten die Preise um 1,5 Prozent. Überdurchschnittlich verteuerten sich die Preise in den Bereichen Bildung, Wohnen und Gesundheit.
Unabhängige Ökonomen zweifeln an den offiziellen Daten. Die Forschungsgruppe Enag geht davon aus, dass die Inflationsrate im Mai bei 71,2 Prozent lag.
Die offizielle Inflationsrate liegt seit rund fünf Jahren jeden Monat im zweistelligen Prozentbereich. Ende 2022 hatte sie nach offiziellen Angaben mit 85 Prozent ihren Höhepunkt erreicht. Die türkische Notenbank begann im Kampf gegen die Inflation erst im vergangenen Jahr mit Zinssteigerungen. Zuvor hatte Staatschef Recep Tayyip Erdogan eine striktere Geldpolitik trotz enormer Inflationsraten und entgegen der gängigen Lehrmeinung lange abgelehnt.
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