Überwintern statt frieren: Wo es im Winter wärmer, heller und lebenswerter ist
Sonne suchen
Kälte, Dunkelheit und grauer Himmel – der Winter in Deutschland kann schon mal auf die Stimmung schlagen. Wenn die Tage kurz sind und die Sonne sich wochenlang nicht zeigt, wächst bei vielen der Wunsch, dem trüben Wetter zu entfliehen. Überwintern in wärmeren Regionen wird deshalb für immer mehr Menschen zur verlockenden Option. Doch welcher Ort eignet sich am besten und was sollte man beachten?
Was zeichnet einen guten Überwinterungsort aus?
Wer dem deutschen Winter entfliehen möchte, achtet meist auf ein mildes Klima, gute Infrastruktur und erschwingliche Lebenshaltungskosten. Ideal sind Regionen, in denen die Temperaturen auch in den Wintermonaten zwischen 18 und 25 Grad liegen und die Sonne regelmäßig scheint.
Neben dem Wetter zählen praktische Aspekte: Eine verlässliche medizinische Versorgung, stabiles Internet und gute Verkehrsanbindungen sind besonders wichtig, wenn Arbeit oder längere Aufenthalte geplant sind. Auch die Kosten spielen eine große Rolle – in südlichen Ländern Europas ist das Leben oft deutlich günstiger als in Deutschland.
Schließlich entscheidet auch das Umfeld mit. Manche bevorzugen Orte mit internationaler Gemeinschaft und sozialem Anschluss, andere suchen Ruhe und Natur.
Beliebte Regionen zum Überwintern aus Deutschland
Viele, die den kalten Monaten entfliehen wollen, zieht es natürlich in den Süden Europas. Besonders die Kanarischen Inseln sind ein Klassiker: Auf Teneriffa, Gran Canaria, Fuerteventura oder Lanzarote herrschen ganzjährig angenehme Temperaturen um 20 Grad, und die Flugzeit ist mit rund fünf Stunden überschaubar. Auch Südspanien – etwa Andalusien oder die Costa del Sol – bietet Sonne, Meer und ein im Vergleich zu Deutschland günstigeres Preisniveau.
Ebenfalls beliebt sind Madeira und Zypern, die mit mildem Klima, landschaftlicher Vielfalt und guter Infrastruktur überzeugen. Wer es etwas ursprünglicher mag, findet in Griechenland, beispielsweise auf Kreta oder im Süden des Peloponnes, ruhige Orte mit mediterranem Winter.
Für Reiselustige, die es weiter in die Ferne zieht, kommen Ziele wie Thailand, Bali oder Mexiko infrage. Dort herrschen tropische Temperaturen, doch lange Flugzeiten, Visumsfragen und Zeitverschiebung machen eine gute Planung notwendig.
Was man bei der Planung beachten sollte
Ein längerer Aufenthalt im Ausland erfordert mehr Vorbereitung als ein Urlaub. Wer mehrere Wochen oder Monate überwintern möchte, sollte sich frühzeitig um praktische Fragen kümmern.
Bei Reisezielen innerhalb der EU ist der Aufenthalt meist unkompliziert. Schwieriger kann es außerhalb Europas werden: Viele Länder erlauben nur eine begrenzte Aufenthaltsdauer ohne Visum, oft zwischen 30 und 90 Tagen. Wer länger bleiben möchte, sollte sich rechtzeitig über Visa-Regelungen und eventuelle Nachweise – etwa für Krankenversicherung oder Einkommen – informieren.
Auch eine gute finanzielle Planung ist wichtig. Neben Flug und Unterkunft fallen laufende Kosten für Verpflegung, Transport und Freizeit an. Nicht zu unterschätzen ist zudem die Gesundheitsversorgung. Eine Auslandskrankenversicherung mit Rücktransportoption bietet Sicherheit, falls unerwartet etwas passiert. Wer regelmäßig Medikamente benötigt, sollte sich rechtzeitig um Rezepte und ausreichende Vorräte kümmern. Schließlich lohnt es sich, auf praktische Details zu achten: stabile Internetverbindung, gute Verkehrsanbindung und Einkaufsmöglichkeiten vor Ort.
Vor- und Nachteile des Überwinterns
Überwintern in wärmeren Regionen klingt verlockend – und für viele ist es das auch. Mehr Sonnenstunden, angenehme Temperaturen und ein insgesamt entspannteres Lebensgefühl wirken sich oft positiv auf Stimmung und Gesundheit aus. Viele berichten, dass sie sich nach einigen Wochen in der Sonne erholter und energiegeladener fühlen.
Dennoch bringt das Leben fernab der Heimat auch Herausforderungen mit sich. Der organisatorische Aufwand ist größer als bei einem Urlaub, und wer länger unterwegs ist, muss sich eben um Versicherungen, Post oder steuerliche Fragen kümmern. Auch Heimweh kann zum Thema werden, besonders über Feiertage oder wenn Familie und Freunde weit entfernt sind.
In manchen Regionen kommen sprachliche Barrieren oder kulturelle Unterschiede hinzu, die Eingewöhnung und Alltag erschweren können. Zudem sind nicht alle Orte so günstig, wie sie zunächst wirken – gerade in beliebten Winterzielen steigen die Preise in der Hauptsaison deutlich.
Fazit
Überwintern ist längst mehr als ein Trend für Ruheständler. Immer mehr Menschen zieht es in den kalten Monaten in sonnigere Regionen, um dem grauen Alltag in Deutschland zu entkommen. Mit etwas Planung lässt sich der Winter so nicht nur überstehen, sondern genießen – mit mehr Licht, Bewegung und Lebensqualität. Und oft bleibt am Ende die Erkenntnis, dass weniger Kälte auch mehr Lebensfreude bedeuten kann. |Text: Vera Mergle




