Ukraine-Krieg: Fischstäbchen werden knapp und teurer

Nächstes Lebensmittel von Lieferengpässen betroffen

Der Krieg in der Ukraine in Kombination mit Chinas Corona-Politik wirbelt den Lebensmittelmarkt weiter ordentlich durcheinander. Nach Mehl, Öl oder Getreide sind nun auch Fischstäbchen betroffen.

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Bild: stock.adobe / exclusive-design
Fischstäbchen sind bei den Deutschen und vor allem bei vielen Kindern sehr beliebt – doch schon bald könnten sie nicht mehr überall verfügbar sein und deutlich teurer werden. Das liegt daran, dass die Lieferketten einerseits durch den Ukraine-Krieg und andererseits (mal wieder) wegen der Corona-Pandemie ins Stocken geraten sind. Denn für Fischstäbchen wird vor allem Alaska-Seelachs verarbeitet, der zu 70 Prozent in russischen Gewässern schwimmt.

Nicht nur Seelachs fehlt

Darüber hinaus wird der Fisch meist in China filetiert, wo er momentan aufgrund der strengen Corona-Beschränkungen jedoch in Chinas Häfen feststeckt und nicht zur weiteren Verarbeitung nach Norddeutschland gelangt. Doch selbst wenn der Seelachs in dem Fisch-Werk ankommen würde, stünden die Arbeiter dort vor dem nächsten Problem: Für die Panade der Stäbchen wird Weizenmehl und Sonnenblumenöl benötigt – für beides ist wiederum die Ukraine ein wichtiges Exportland. Wegen des Kriegs herrschen daher hier schon seit einiger Zeit Lieferengpässe.

Käpt‘n Iglo-Lieferant drosselt Produktion

Laut dem Handelsblatt stehen daher beim Großhersteller Frozen Fish International in Bremerhaven die Produktionsbänder teilweise still. Das Werk gehört zur Iglo-Mutter Nomad Foods und produziert sonst jährlich 48.000 Tonnen Fischstäbchen, musste jetzt allerdings 440 Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken. All diese Faktoren führen nun zu einer Knappheit an Fischstäbchen und dadurch zwangsläufig zu einer Preissteigerung im Verkauf.

Auch Matthias Keller, Geschäftsführer des Bundesverbands der deutschen Fischindustrie und des Fischgroßhandels, sagte dem Handelsblatt, dass sich die Verbraucher auf höhere Preise einstellen müssten. Ein komplettes Verschwinden der panierten Stäbchen sei jedoch unwahrscheinlich.