USA setzen Zollausnahmen für kleine Pakete aus aller Welt aus

Die USA wollen bislang geltende Zollausnahmen für Pakete mit einem Wert von unter 800 Dollar (700 Euro) aus aller Welt aussetzen. Das Weiße Haus kündigte am Mittwoch (Ortszeit) eine entsprechende Verordnung von Präsident Donald Trump an, die am 29. August in Kraft treten soll. Mit dem geplanten Wegfall der sogenannten De-minimis-Regel soll für die Pakete der gleiche Zollsatz fällig werden wie für andere Produkte aus dem jeweiligen Herkunftsland.

Es gehe darum, ein "katastrophales Schlupfloch zu schließen, das unter anderem genutzt wurde, um Zölle zu umgehen und synthetische Opioide sowie andere gefährliche Produkte zu versenden", erklärte das Weiße Haus. Laut US-Zoll waren im vergangenen Jahr 98 Prozent der abgefangenen Drogen, 97 Prozent der gefälschten Waren und 70 Prozent der gesundheitsgefährdenden Produkte in solchen Paketen verpackt. Ihre Zahl sei von 134 Millionen im Jahr 2015 auf 1,36 Milliarden im vergangenen Jahr gestiegen.

Bereits im April hatte Trump per Dekret eine Ausnahmeregelung für Pakete aus China aufgehoben - dann kündigte er ab Mai eine Verdreifachung von 30 auf 90 Prozent Zoll für die Pakete an. In den Verhandlungen zwischen China und den USA wurde dieser Satz auf aktuell 54 Prozent gesenkt. Betroffen sind vor allem chinesische Onlinehändler wie Temu oder Shein, die ihre Waren direkt an Verbraucherinnen und Verbraucher schicken.