Bei Rechten beliebtes Netzwerk Parler will Alternative zu großen Plattformen sein

Das bei Rechten in den USA beliebte Online-Netzwerk Parler will sich nach eigenen Angaben als Alternative zu den Netzwerken großer Technologiekonzerne etablieren. Parler gab am Freitag im Zuge einer Restrukturierung die Gründung des Dachunternehmens Parlement bekannt, dessen Ziel es sei, "die Zukunft der Meinungsfreiheit zu stärken" und den "Kampf" gegen "große Technologiekonzerne, eine übergriffige Regierung, Zensur und Cancel Culture" anzuführen.

Cancel Culture ist ein politischer Begriff für tatsächliche oder angebliche Bestrebungen, Menschen wegen des Vorwurfs diskriminierenden oder unethischen Verhaltens im sozialen und beruflichen Umfeld zu ignorieren.

Das neu gegründete Unternehmen sicherte sich 16 Millionen Dollar (rund 16 Millionen Euro) frisches Kapital. Parler ist zur bevorzugten Plattform für Unterstützer des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump und rechtsradikaler Nutzer geworden, die nach eigenen Angaben von etablierten Netzwerken wie Twitter zensiert wurden.

Parler war aus den App-Stores zunächst von Apple und Google und später auch von Amazon entfernt worden, nachdem dem Unternehmen vorgeworfen worden war, Gewaltaufrufe vor dem Sturm auf das Kapitol in Washington am 6. Januar 2021 nicht unterbunden zu haben.

Mehr als einen Monat lang war Parler danach nicht online verfügbar. Die App wurde schließlich wieder zugelassen, nachdem das Unternehmen Regeln zur Kontrolle von Inhalten zugestimmt hatte.