Ehemalige Twitter-Führungskräfte verklagen Musk auf Zahlung von 130 Millionen
Entlassene Führungskräfte des Online-Netzwerks Twitter haben den heutigen Eigentümer Elon Musk auf die Zahlung von fast 130 Millionen Dollar (umgerechnet rund 120 Millionen Euro) aus ihrer Sicht ausgebliebener Abfindungen verklagt. "Musk zahlt seine Rechnungen nicht, glaubt, dass die Regeln nicht für ihn gelten, und nutzt seinen Reichtum und seine Macht, um jeden, der nicht mit ihm übereinstimmt, mit Füßen zu treten", hieß es in der am Montag bei einem Bundesgericht in Kalifornien eingereichten Klage.
Unter den Klägern ist der ehemalige Twitter-Chef Parag Agrawal, der laut der Klageschrift 57,4 Millionen Dollar an Leistungen fordert. Der ehemalige Finanzchef Ned Segal klagt demnach auf 44,5 Millionen Dollar.
Musk hatte Twitter im Oktober 2022 für 44 Milliarden Dollar (heute rund 40 Milliarden Euro) übernommen. Musk hatte den Kauf bereits im April 2022 angekündigt, im Juli zunächst einen Rückzieher gemacht - und den Kauf dann doch noch vollzogen. Danach entließ Musk im Zug eines chaotischen Umbaus der Plattform das Twitter-Spitzenmanagement und tausende Mitarbeiter. Auch die Kläger waren darunter. Den Online-Dienst benannte er in X um.
In der am Montag eingereichten Klageschrift gegen Musk hieß es, die früheren Führungskräfte hätten "die Interessen der Twitter-Aktionäre" während Musks "Versuch, von dem Vertrag zurückzutreten, angemessen und mit Nachdruck vertreten". Für diese Bemühungen habe Musk ihnen "ein Leben lang Rache geschworen". Musk habe daraufhin beschlossen, die Abfindungen der Kläger nicht zu zahlen. Er habe sie "grundlos" gefeuert und danach einen Vorwand für die Entlassung erfunden. Um die Entscheidung zu bestätigen, habe Musk Mitarbeiter seiner diversen Unternehmen eingesetzt.
© 2024 AFP