USA verhängen Sanktionen gegen nordkoreanische Hackergruppen

Die USA haben Finanzsanktionen gegen drei nordkoreanische Hackergruppen verhängt. Diese hätten im Auftrag der Regierung in Pjöngjang versucht, hunderte Millionen Dollar zu erbeuten, und seien unter anderem für die Verbreitung der Erpressersoftware "WannaCry" verantwortlich gewesen, teilte das US-Finanzministerium am Freitag mit. Die Hackergruppen Lazarus, Bluenoroff und Andariel würden vom nordkoreanischen Geheimdienst gesteuert. Mit ihren Cyberattacken hätten sie Nordkoreas illegale "Waffen- und Raketenprogramme" unterstützt.

Die 2007 gegründete Lazarus Group wird unter anderem für den Hackerangriff auf die Produktionsfirma Sony im Jahr 2014 sowie die weltweite Verbreitung der Schadsoftware "WannaCry" 2017 verantwortlich gemacht. "WannaCry" hatte hunderttausende Computer in rund 150 Ländern blockiert. Betroffen waren unter anderem Krankenhäuser in Großbritannien, dort belief sich der Schaden auf umgerechnet fast 110 Millionen Euro.

Die Hacker von Bluenoroff und der Lazarus Group sollen außerdem das internationale Zahlungsverkehrssystem Swift infiltriert und versucht haben, auf diesem Weg mehr als eine Milliarde Dollar zu erbeuten. Die Zentralbank von Bangladesch sollen sie um 80 Millionen Dollar betrogen haben. Den nordkoreanischen Hackern gelang es nach Angaben des US-Finanzministeriums vermutlich auch, bei Angriffen auf Online-Plattformen in Asien 2017 und 2018 Kryptowährungen im Wert von 571 Millionen Dollar zu stehlen.

Im September war die US-Regierung bereits gegen ein mutmaßliches Lazarus-Mitglied vorgegangen. Das US-Finanzressort verhängte damals Sanktionen gegen den nordkoreanischen Computerspezialisten Park Jin Hyok. Außerdem erhob das Justizministerium formell strafrechtliche Anschuldigungen gegen ihn, unter anderem im Zusammenhang mit der "WannaCry"-Attacke.