Viele Lehrstellen bleiben unbesetzt

Unternehmen fehlt es an Bewerbungen

Fast jedem zehnten Ausbildungsunternehmen geht der Nachwuchs aus. Rund einem Drittel der Betriebe in Deutschland fehlt es an geeigneten Bewerbern für ihre Lehrstellen.

"Wie der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) zu seiner Umfrage Ausbildung 2017 unter etwa 10.500 Unternehmen berichtete, lag die Quote zuletzt bei 31 Prozent – im Vergleich zu 12 Prozent zehn Jahre zuvor. Fast jeder zehnte Ausbildungsbetrieb hat noch nicht einmal eine Bewerbung erhalten“, sagte DIHK-Präsident Eric Schweitzer in Berlin. Schweitzer fordert zudem, dass Deutschland mehr für seine duale Ausbildung tun müsse. Schulen könnten mehr Kooperationen mit Betrieben eingehen und ihren Schülern frühzeitig Praktika ermöglichen. Besonders schwierig ist die Lage in Ostdeutschland, da junge Menschen vermehrt von ihrer Heimat wegziehen. „Hier konnten im vergangenen Jahr 41 Prozent der Betriebe ihre angebotenen Ausbildungsplätze nicht besetzen, während in Westdeutschland jeder vierte Betrieb betroffen war“, heißt es im DIHK-Report. Das Gastgewerbe hat mit 58 Prozent und das Baugewerbe mit 42 Prozent, die sie an Stellen nicht besetzen konnten, aktuell die größten Probleme unter den Branchen. Laut einem Anfang April veröffentlichten Berufsbildungsbericht der Bundesregierung sank die Gesamtzahl neu abgeschlossener Lehrverträge 2016 auf 520.000. Fünf Jahre zuvor waren noch fast 570.000 Lehrstellen besetzt worden. Grund hierfür ist der demografische Wandel mit immer weniger jungen Menschen und der Trend zum Studium.