WHO: Gefahr durch Corona könnte sich dieses Jahr der Grippe angleichen

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Corona-Impfung in ParisBild: AFP/Archiv / Christophe ARCHAMBAULT

Die Gefahr durch das Coronavirus wird sich nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Laufe dieses Jahres auf die einer Grippe verringern. "Ich glaube, wir kommen an den Punkt, an dem wir auf Corona genauso schauen können wie auf die saisonale Grippe", sagte der Chef des WHO-Notfallprogramms, Michael Ryan, am Freitag in Genf. Er sei zuversichtlich, "dass wir dieses Jahr werden sagen können, dass Covid-19 vorbei ist als gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite".

Das Coronavirus werde "eine Gefahr für die Gesundheit, ein weiterhin tödliches Virus" bleiben. "Aber ein Virus, das nicht unsere Gesellschaft und unsere Krankenhaussysteme durcheinanderbringt", sagte Ryan weiter.

WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus zeigte sich bei der gemeinsamen Pressekonferenz "sehr zufrieden" darüber, "dass die Zahl der wöchentlichen Todesfälle in den vergangenen vier Wochen niedriger gewesen ist als die, als wir das Wort 'Pandemie' vor drei Jahren zum ersten Mal benutzt haben". Die Welt sei "heute eindeutig in einer viel besseren Position als zu jedem anderen Moment der Pandemie", ergänzte Tedros.

Er zeigte sich "zuversichtlich", dass die WHO "dieses Jahr" die höchste Alarmstufe zurücknehmen könne. Mehr als 5000 Todesfälle pro Woche seien aber immer noch 5000 zu viel für eine Krankheit, die verhindert und behandelt werden könne.

Die WHO hatte die gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite - die höchstmögliche Alarmstufe - am 30. Januar 2020 ausgerufen. Damals gab es außerhalb Chinas weniger als 100 Coronafälle und keine Toten. Erst als Tedros die sich verschlimmernde Lage am 11. März 2020 als pandemisch bezeichnete, schienen viele Länder auf die Gefahr aufmerksam zu werden. "Drei Jahre später gibt es fast sieben Millionen gemeldete Corona-Tote", die tatsächliche Zahl sei viel höher, sagte der WHO-Chef.