Wirtschaftsmacher Pius Geiger: Geschäftsführender Gesellschafter Geiger Unternehmensgruppe
Geiger Unternehmensgruppe geht in die vierte Generation
TRENDYone trifft die Wirtschaft am Punkt: Die Geiger Unternehmensgruppe hat sich seit ihrer Gründung vor knapp 100 Jahren zu einem vielseitigen Firmenverbund mit zahlreichen Geschäftsfeldern entwickelt. Das familiengeführte Unternehmen hat nun die Geschäftsführung an die vierte Generation übergeben. Der neue geschäftsführende Gesellschafter Pius Geiger spricht im exklusiven Interview unter anderem über seine Pläne, seine Visionen und seine persönlichen Ziele in der neuen Position.
Pius Geiger: Unsere traditionellen Werte sind bis heute im Unternehmen spürbar und werden von uns, also der vierten Generation, noch genauso gelebt und vermittelt, wie es unsere Vorfahren getan haben. Darauf sind wir stolz, denn aus unserer Sicht ist dies ein wichtiges Bekenntnis zu Tradition und Beständigkeit.
In Ihrem Alter die Geschäftsführung eines so großen Unternehmens zu übernehmen ist nicht der Standard. Wie fühlen Sie sich Ihren zukünftigen Aufgaben gegenüber gewachsen?
Es ist natürlich schon eine Herausforderung – und Herausforderungen steht man zunächst immer mit gemischten Gefühlen gegenüber. Wenn man allerdings damit aufwächst und mitbekommt, welche Freude eine unternehmerische Arbeit machen kann, sieht man die Chancen größer als die Risiken. Ich bin sehr froh, dass meine Mitgesellschafter und der Unternehmensbeirat mir das Vertrauen schenken und die Geschäftsleitung ihre volle Unterstützung zugesagt hat.
War Ihnen schon von klein auf klar, dass Sie die Geschäftsführung eines Tages übernehmen werden? Wenn ja, wie bereitet man sich auch im beruflichen Werdegang darauf vor?
Ich bin im Grunde mit dem Unternehmen aufgewachsen und habe bei meinem Vater und Großvater gesehen, welche Freude eine unternehmerische Arbeit machen kann. Darüber hinaus habe ich mich schon während meines Studiums mit dem Thema „Strategieentwicklung in Familienunternehmen” befasst und darüber auch meine Masterarbeit geschrieben.
Warum setzt die Firma auf den Generationenübergang?
Weil Verkaufen für uns keine Option ist. Unsere Gesellschafterfamilien arbeiten seit Generationen an der langfristigen Sicherung und Weiterentwicklung der Unternehmensgruppe und beschäftigen sich aus diesem Grund auch frühzeitig mit den Themen der Nachfolge. Im nächsten Jahr dürfen wir deshalb auch unser 100-jähriges Jubiläum feiern.
Was sind Ihre ganz persönlichen Ziele für die Zukunft?
Ganz persönlich ist mir der Gedanke der Nachhaltigkeit wichtig, da er aus meiner Sicht das Wesentliche umfasst. Vom sozialen Aspekt her ist es mir wichtig, dass wir weiter zu den attraktivsten Arbeitgebern gehören. Denn nur wenn die besten Mitarbeiter zu uns wollen, können wir auch besser sein und werden. Wenn wir einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz leisten, macht uns das weiter attraktiv. Wenn wir dies erreichen, ist auch die ökonomische Dimension der Nachhaltigkeit gegeben.
Was sind Ihre unternehmerischen Ziele für die Zukunft?
Am meisten freue ich mich auf die wohl größte Aufgabe: Die Gesamtverantwortung zu tragen. Ich bin motiviert, gemeinsam mit meinem Kollegen Josef Geiger, die Strategien und Visionen der Gesellschafter und der Geschäftsleitung vorzudenken und mit der dazugehörigen Mannschaft umzusetzen. Diese Aufgabe ist eine große Herausforderung, denn auch unsere Visionen sind groß. Anspruchsvoll ist es deshalb, weil wir die besten Mitarbeiter an Bord bekommen möchten, um diese Visionen zielgerichtet umsetzen zu können.
Rückblickend auf die Unternehmensgeschichte: Hätten Sie Entscheidungen von früheren Geschäftsführern anders gefällt?
Ich bin der Meinung, dass es eine große Verantwortung ist, ein Familienunternehmen so fortzuführen, dass es gesund an die nächste Generation übergeben werden kann. Schaut man sich die erfolgreiche Entwicklung unserer Unternehmensgruppe an, haben unsere Vorgänger in der Vergangenheit offensichtlich sehr vieles richtig gemacht. Und das ist immerhin auch ein wichtiges Zeichen für Kontinuität und Sicherheit.
Werden auch Sie die Tradition des familiengeführten Unternehmens weiter fördern?
Absolut. Für die Geiger Unternehmensgruppe ist der Generationenwechsel nicht nur ein weiterer Schritt in Richtung Zukunft, sondern auch ein wichtiges Signal für unsere Mitarbeiter und ihre Familien. An diesem Vorsatz möchte auch ich weiter festhalten und werde mit meinen Mitgesellschaftern alles daran zu setzen, in einigen Jahren auch der fünften Generation ein gesundes und eigenständig erfolgreiches Unternehmen zu übergeben.
Was sind Ihre größten Herausforderungen mit Ihrer neuen Tätigkeit?
Zusätzlich zu meiner neuen Funktion als geschäftsführender Gesellschafter obliegen nun auch die Themen Unternehmensentwicklung, Personalstrategie, Marketing und Nachhaltigkeit meiner Verantwortung. Darüber hinaus trage ich zusammen mit unserem zweiten geschäftsführenden Gesellschafter Josef Geiger die Gesamtverantwortung fürs Unternehmen. Das heißt wir sind die „Vordenker“. Eine Herausforderung ist dabei sicherlich, immer in die richtige Richtung zu denken.