Aerial Yoga als neuer Trendsport?

Auf Tuchfühlung

Tanzen, Schaukeln, zur Ruhe kommen – klingt nicht wirklich nach einer Sportlesson, oder? Dann haben Sie vermutlich noch nie einen Aerial Yoga-Kurs besucht, denn hier geht es genau um all das. Die Kombination aus Entspannung und Training wird bei Yoga-Fans immer beliebter und das hat seine Gründe. Wir erklären Ihnen, woher der Trend kommt und warum auch Sie mal eine ganz besondere Yogastunde probieren sollten. 

Ein Haken an der Decke, ein trapezförmiges Tuch, fertig. Klingt nach einfachsten Voraussetzungen, die in vielen Kursräumen umsetzbar sind. Zugegeben, in den eigenen vier Wänden fehlt häufig der Platz für Deckentuch und Übungen damit, doch im Yogastudio in Ihrer Nähe gibt es bestimmt das ein oder andere Angebot für Aerial Yoga. Und das hat es damit auf sich: 

Bei der besonderen Form des klassischen Yoga werden die Asanas, also die überwiegend ruhenden Körperstellungen, in die Luft verlagert. Man legt sich also in das an der Decke hängende Tuch und gibt damit sein Körpergewicht ab und hat darum deutlich mehr Möglichkeiten beim Ausführen der Übungen. Denn häufig ist das eigene Körpergewicht auch das Problem, weshalb bestimmte Positionen etwas schwer fallen. Doch hängen Sie erstmal sprichwörtlich „in den Seilen“ – hier natürlich „im Tuch“, nimmt Ihnen die Schwerkraft viel Last ab.  Das ist vor allem dann ein großer Vorteil, wenn es um Balance geht. Aerial Yoga, auch bekannt als Antigravity Yoga, soll die perfekte Kombination aus Kraft aufbauen, Loslassen und Körper sowie Geist im Einklang mit sich bringen. Fliesende Asanas Bewegungen werden mit Atem- und Entspannungsübungen vereint, ein Ganzköpertraining der besonderen Art. 

Die Vorteile

Es werden sämtliche Muskelgruppen aktiviert, vor allem die, die im Alltag nur wenig zum Einsatz kommen. Denn ohne das Problem mit der Schwerkraft, können auch kleine Muskelpartien angesprochen und aktiviert werden, die sonst der Last des Körpergewichts nur schwer Stand halten können. Das Tuch hilft einem dabei, Übungen intensiver ausführen zu können, was den Trainingseffekt schnell und deutlich verbessert. Insbesondere die Muskulatur in Oberkörper/Rumpf profitiert, eine gut definierte, flache Körpermitte ist der Effekt. Wer im Tuch hängt, tut zudem Gelenken und Wirbelsäule etwas Gutes, Verspannungen lösen sich ohne Probleme und sogar Rückenschmerzen können sich bessern. Neben der entspannenden Effekte, ist Aerial Yoga auch ein perfektes Faszientraining. Durch die Kompression, welche das Tuch verursacht, werden ebenfalls die Faszien automatisch beansprucht, was zu einer besseren Durchblutung führt und damit auch den Stoffwechsel ankurbelt. 

Wer ist geeignet?

Wer absoluter Yoga-Neuling ist, sollte nicht direkt mit dieser besonderen Sportart beginnen. Kenntnisse über die Grundübungen und Asanas sind von großem Vorteil. Je nach Studio und Trainer können die Einheiten sehr intensiv sein oder eher entspannend und meditativ. Dies gilt es im Vorfeld dringend zu erfragen, damit Sie den für sich passenden Kurs, ganz nach ihren individuellen Bedürfnissen, auswählen können. 

Grundsätzlich eignet sich Aerial Yoga vor allem auch für diejenigen, die mit ihrem Körpergewicht Probleme haben und etwas abnehmen wollen. Denn der Schwebezustand vermittelt Leichtigkeit und kurbelt gleichzeitig die Fettverbrennung an. Grundsätzlich sollten Kursteilnehmer Koordination und eine gewisse Grundspannung mitbringen. Wer über akute Probleme mit der Wirbelsäule klagt oder mit hohem Blutdruck kämpft, hat bei der ein oder anderen Übung seine Probleme, zum Beispiel wenn es über Kopf geht. Dies lässt sich jedoch meist durch eine „softere“ Variante der jeweiligen Übung beheben. 

Welche Übungen bzw. Positionen sind charakteristisch?

Ein paar Ausführungen werden Ihnen beim Aerial Yoga immer wieder begegnen, hier die Top drei:

Ribs Hang

Das Tuch wird so geführt, dass es entlang der oberen Rippen und unter den Achseln verläuft. Nun beugt man sich in diese „Halterung“ nach vorne, die Fersen heben ab. 

Hip Hang

Das Tuch hält in einer seiner Schlaufen die Hüfte, man führt es also unter dieser entlang und hängt dann fest darin. Sehr hilfreich zum Beispiel beim herabschauenden Hund. 

Back Straddle

Ähnlich wie der Hip Hang, hält uns auch hier die Schlaufe in der Körpermitte, jedoch umgekehrt. Der Kopf schaut also erst zur Decke und der Rücken liegt im Tuch. Diese Unterstützung ist vor allem bei Posen über Kopf erleichternd. 

Grundsätzlich gilt, dass natürlich auch beim Aerial Yoga die Schwierigkeitsstufen variiert werden können, genau so wie bei der klassischen Form. Wer einmal die Woche eine Stunde trainiert, wird bereits nach 3-4 Wochen Veränderungen bei Kraft, Ausdauer und Körperspannung bemerken. Der Erfolg ist also schnell spür- und sichtbar, jedes Training bringt Erfolg.

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