AfD-Kempten fordert Aufwandsentschädigung für Bürger bei Straßenumbenennung

«Wer zahlt's?»

Seit einiger Zeit herrscht im Kemptener Stadtrat Uneinigkeit darüber, welchen neuen Namen die Knussertstraße erhalten soll und wie und wer für die Unkosten der Anwohner bei einer Namensumbenennung aufkommt. Eine Mehrheit der Stadträte sah es für nötig an, die Knussertstraße umzubenennen, da ihr Namensgeber, der Lehrer Dr. Richard Knussert, den Ideen der Nationalsozialisten nahestand.

Den Streit um die Umbenennung nahmen nun die beiden Kemptener AfD-Stadträte Thomas Senftleben und Christian Kaser zum Anlass, einen Eilantrag an Oberbürgermeister Thomas Kiechle zu stellen. Inhalt: Den betroffenen Bürgern soll eine Aufwandssentschädigung in Höhe von 50,- Euro gewährt werden. Zudem wehren sich die beiden AfD-Politiker gegen den Vorschlag eines anderen Stadtrats aus der  ÖDP, die Knussertstraße in „Franz-Xaver-Weiher Straße" umzubennen. Dem möglichen neuen Namensgeber werfen die beiden Stadträte körperliche Züchtigungen in seiner Zeit als Pfarrer und Lehrer vor. Der Eilantrag der AfD-Stadtratsfraktion Kempten im Wortlaut:

Die AfD Stadträte beantragen, in der nächsten Stadtratssitzung eine pauschale Aufwandsentschädigung für betroffenen Bürger der Knussertstraße von mindestens 50,00 Euro pro Kopf zu beschließen.
Begründung:
Es war die Fehlentscheidung der Stadt, die Straße nach Dr. Richard Knussert zu benennen. Den Bürgern ist es daher nicht zuzumuten, die damit einhergehenden persönlichen Kosten für die Adressänderungen zu tragen, da es das Verschulden der Kommune war, die Vergangenheit der Person nicht genauer zu betrachten!
Aus diesem Grund ist die AfD auch für eine zukünftig unpersönliche Straßenbenennung. Es wird vorgeschlagen, einen neutralen und unverfänglichen Namen auszuwählen. Eine Sache oder ein Ort wären hierfür geeignet. Unser Vorschlag ist, die jetzige Knussertstraße in Allgäustraße umzubenennen!

Weiter unterstützen wir den Antrag der ÖDP, die Anwohnerin den Umbenennungsprozess mit einzubinden.
Jedoch kann die Umbenennung in Franz-Xaver-Weiher Straße auf gar keinen Fall von Stadtrat Thomas Senfleben unterstützt werden. Pfarrer Weiher hatte im Religionsunterricht körperliche Gewalt (Ohrenziehen und Ohrfeigen) an den Kindern ausgeübt. Stadtrat Thomas Senftleben erlebte selbst als Schüler, wie er von Pfarrer Franz-Xaver-Weiher unterrichtet wurde. Weitere Zeugen welche die Klassen besucht haben, finden sich im Schul-Archiv Mittelschule auf dem Lindenberg. Daher ist eine Umbenennung in Franz-Xaver-Weiher Straße höchst fragwürdig und nicht empfehlenswert.