Aktuelle Trends der alternativen Ernährungsformen

Ayurveda, Clean Eating oder LOGI?

Beim Essen schauen viele über den Tellerrand hinaus: Um sich bewusster und vor allem gesünder zu ernähren, werden unterschiedlichste alternative Ernährungsformen ausprobiert. Darunter: vegan und vegetarisch – das ist bekannt. Aber auch LOGI, Ayurveda oder Paleo tauchen in dem Wörter-Salat auf. Was versteckt sich hinter diesen Ernährungsarten? Und welche Vor- beziehungsweise Nachteile gibt es? Ein Überblick.

Ayurveda

Das aus Indien stammende Ayurveda ist nicht nur eine Ernährungsform, sondern zusammen mit Yoga und Massagen eine komplette Lebensweise. Ein ganzheitliches Heilsystem sozusagen. Das oberste Ziel dabei ist die Körperentgiftung: Kaffee und Alkohol sind verboten, Milch sollte reduziert werden und am Tag sind nur drei Mahlzeiten erlaubt, wobei alles gedünstet wird und abends kein Eiweiß dabei sein darf. Hinzu kommt die Regel, dass selbst gekocht und individuell gewürzt werden muss.

Fazit: Eine Jahrtausende alte Ernährungsweise, die sich nicht umsonst so hartnäckig gehalten hat. Tatsächlich kann diese Form dabei helfen, Krankheiten zu verhindern, lindern oder heilen. Der Haken? Das Konzept erfordert viel Wissen, Engagement und Disziplin. Und zu Beginn sollte zur Typbestimmung ein Experte zu Rate gezogen werden. 

Clean Eating

Clean Eating kommt aus den USA und versucht nicht nur ein besseres Leben zu führen, sondern auch der Umwelt etwas Gutes zu tun. Das bedeutet nichts zu kaufen, was tausende Kilometer hinter sich hat, industriell verarbeitet wurde oder einen sehr hohen Anteil an zugesetztem Fett oder Zucker hat. Fast Food zum Beispiel. Dabei hilft eine Art Ampelsystem: Grün für unverarbeitete oder minimal verarbeitete Lebensmittel wie frisches Obst und Gemüse oder Naturjoghurt – Gelb für Lebensmittel wie Apfelmus oder Kochschinken aus dem Supermarkt und Brot aus der Bäckerei – Rot für Apfeltaschen, Fruchtnektar, Fleischwurst oder Toast. Fünf bis sechs kleine Mahlzeiten am Tag gepaart mit viel Trinken gehören zum Rahmen.

Fazit: Top! – Die Grundregeln des Clean Eating sollten eigentlich immer gelten. Denn Lebensmittel sind am gesündesten, wenn sie unverarbeitet sind! Das Konzept erfordert ebenfalls viel Wissen und Engagement. Zu Beginn sollten die Ambitionen auch von Woche zu Woche gesteigert werden. Aber grundsätzlich ist Clean Eating ebenso gesund wie nachhaltig. 

LOGI

LOGI steht für „Low glycemic and insulinemic diet“. Auf Deutsch: Keine Kohlenhydrate. Denn die lassen den Blutzuckerspiegel in die Höhe steigen und führen so zu einer erhöhten Insulinausschüttung. Dabei wird Zucker in die Zellen transportiert, was auf Dauer die Ursache für viele übliche Krankheiten ist. Bei LOGI werden die Lebensmittel nicht nach glykämischem Index, sondern nach glykämischer Last unterschieden. Dabei wird auf die Menge der Kohlenhydrate geachtet. Reis und Nudeln werden dann durch eiweißhaltige Lebensmittel wie Fleisch, Fisch oder Milch ersetzt. Hinzu kommen Nüsse, Hülsenfrüchte und die nötige Portion an Gemüse und Obst. 

Fazit: Top! – Ein Konzept, das sehr zu empfehlen ist. LOGI hat sich in den letzten Jahren etabliert und punktet durch das Ergebnis: Gewichtabnahme und Fettreduzierung bei gleichzeitigem Muskelwachstum. Idealerweise funktioniert das Konzept also mit der richtigen körperlichen Aktivität. Der Verzicht auf Kohlenhydrate kann flexibel und individuell gestaltet werden.  

Paleo

Diese Ernährungsform wird auch Steinzeit- oder Urzeiternährung genannt. Hier werden nur solche Lebensmittel verwendet, die auch unsere Vorfahren zur Verfügung hatten. Aus einem Grund: Der Körper kann laut der Paleo-Theorie eben nur diese Lebensmittel verdauen, weil wir grundlegend noch Steinzeitmenschen sind. Erlaubt sind Fisch, Fleisch, Eier, Gemüse, Obst, Samen und Nüsse. Dafür kein Getreide, Zucker, Milchprodukte, Zusatzstoffe und verarbeitete Fette. Paleo-Veganer vermeiden dabei sogar noch Tier- und Getreideprodukte.

Fazit: Geht so – Die Theorie hat sich nicht wirklich etabliert. Der hohe Fleischkonsum ist außerdem nicht unbedingt jedermanns Sache.  

Rohkost

Die Grundtheorie hier ist folgende: Das Erhitzen von Lebensmitteln zerstört wichtige Vitamine und Nährstoffe. Darum wird bei dieser Ernährungsform nur Rohes beziehungsweise bis auf maximal 42 Grad erhitzte Lebensmittel gegessen. Das bedeutet viel rohes Obst und Gemüse, Nüsse, Samen und Kräuter. Diese Form ist also so ähnlich wie vegan. 

Fazit: Eher nicht – Wer nur Rohkost zu sich nimmt, ernährt sich zwangsläufig einseitig. Das zieht Mangelerscheinungen nach sich. Manche Vitamine können erwiesenermaßen besser aufgenommen werden, wenn sie erhitzt werden. Ohne jeden Zweifel ist es aber gesund, die Hälfte seiner Nahrung als Rohkost zu sich zu nehmen!