Apple-Produkte könnten teurer werden
Wenn Trump nicht eine Ausnahme machen würde!
Kaum hat Donald Trump wieder das politische Parkett betreten, bebt der globale Handel. Seine neue Zollpolitik richtet sich mit voller Wucht gegen Importe aus China und trifft dabei nicht nur den nächsten Ramsch-Toaster aus Fernost, sondern vor allem die Königsklasse: Elektronik. Genauer gesagt, Produkte wie iPhones, MacBooks & Co. Also all das, was in den Taschen, Rucksäcken und Homeoffices dieser Welt liegt.
Denn wer glaubt, dass ein iPhone mit 1.599 Euro aktuell schon an der Schmerzgrenze kratzt, wird bei einem hypothetischen Zollaufschlag von 145 Prozent eines Besseren belehrt. In diesem Szenario knackt das Topmodell locker die 3.900 Euro-Marke. Klingt absurd, ist es auch. Aber eben auch erschreckend realistisch, wenn diese Zoll-Ausnahme wieder gekippt wird.
Was passieren würde, wenn Apple die Zoll-Ausnahme verliert
Aktuell bleibt Apple noch verschont. Zumindest bei iPhones und MacBooks. Die Ausnahme kam, weil Apple Druck gemacht hat. Öffentlich wurde betont, dass Millionen Jobs, Lieferketten und Konsumenten betroffen wären. Hinter den Kulissen dürften Anrufe aus Cupertino nicht lange auf sich warten lassen haben. Aber: Die Ausnahme gilt nur temporär. Keine Garantie, kein Vertrag, nur ein politischer Entschluss, der sich morgen schon in Luft auflösen kann.
Und dann wird’s nicht nur in den USA teuer. Denn Apple arbeitet mit globalen Preisstrukturen. Wenn in den USA ein Preissprung nötig wird, zieht der Rest der Welt mit. Selbst wenn Europa keine eigenen Zölle erhebt, kann es passieren, dass ein neues iPhone plötzlich ein paar Hundert Euro mehr kostet. Nicht aus Bosheit, sondern weil die Margen irgendwo wieder reingeholt werden müssen. Wer jetzt also schon bei der Suche nach einer passenden iPhone 15 Hülle ins Schwitzen gerät, könnte bald ganz andere Sorgen haben.
Nicht alle Produkte bleiben verschont
Nicht alle Produkte sind bisher verschont geblieben. Wer sich über den Preis der neuen AirPods oder der Apple Watch wundert, findet die Erklärung womöglich hier. Diese Geräte fallen nämlich nicht unter die Zoll-Ausnahme. Sie werden weiterhin in China produziert und müssen somit durch die volle Zoll-Hölle. Der Preisanstieg kommt dabei leise, versteckt in neuen Modellvarianten oder schleichend über Zubehörpreise.
Auch Bundles werden unattraktiver. Die Lücke zwischen günstigem Zubehör und teurer Kernhardware wird kleiner, weil beides gleichzeitig steigt. Dabei betrifft das längst nicht nur High-End-Geräte. Selbst Käufer einer einfachen iPhone 16 Pro Hülle könnten sich bald fragen, warum das Ding plötzlich fast so viel kostet wie ein gebrauchtes Smartphone.
Der Standort der Produktion ist entscheidend
Apple lässt den Großteil seiner Geräte in China fertigen und das macht den Konzern besonders angreifbar für Trumps Zollpolitik. Vor allem das iPhone, produziert im gigantischen Foxconn-Werk in Zhengzhou, steht wie kaum ein anderes Produkt für die globalisierte Lieferkette, die mit „America First“ so gar nicht zusammenpasst. Wäre keine Ausnahmeregelung beschlossen worden, hätten die Preise längst Höhen erreicht, bei denen das nächste Urlaubsfoto mit dem iPhone teurer wäre als die Reise selbst.
Wenn ein Ausweg her muss
Apple selbst versucht gegenzusteuern. Indien und Vietnam rücken als neue Produktionsstandorte ins Licht. Doch diese Werke stecken noch in den Kinderschuhen. Qualität, Quantität und Tempo sind nicht mit dem chinesischen Vorzeigemodell vergleichbar. Kurzfristig bleibt Apple also fest in China verankert, mit allen Risiken, die das mit sich bringt.