Augsburger Kandidatin Raphaela Spirydowicz erzählt von Höhen und Tiefen bei DSDS

Der Traum vom Superstar?

Atemberaubende Stimmen, spannende Persönlichkeiten und ein neues Konzept – Die bereits 19. Staffel von der Castingshow „Deutschland sucht den Superstar“ hat wieder einiges zu bieten und sorgte für zahlreiche Gänsehautmomente. Wir haben im exklusiven Interview mit der Augsburger Kandidatin Raphaela Spirydowicz über ihre Eindrücke bei DSDS gesprochen. 

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Bild: RTL / Stefan Gregorowius
TRENDYone: Wie kam es dazu, dass Du dich bei „Deutschland sucht den Superstar“ beworben hast?

Raphaela Spirydowicz: Ich habe mich, ehrlich gesagt, gar nicht beworben. Ich wurde von einem sogenannten „DSDS-Talentscout“ angeschrieben, ob ich mir eine Teilnahme nicht vorstellen könnte – dann wurde ich zum ersten Vorcasting in Köln eingeladen und so hat das alles seinen Lauf genommen. 

Als Glücksbringer hattest Du immer Deine neonfarbenen Schuhe dabei. Welche Geschichte verbirgt sich dahinter?

Ich hatte meine pinken Schuhe schon bei Auftritten an, die richtig gut gelaufen sind und mega viel Spaß gemacht haben – schließlich auch letztes Jahr beim ersten Vorcasting vor der Produktion in Köln. Nachdem das ja wirklich gut ausging, war für mich klar, dass ich die Sneaker auch beim Casting vor der Jury tragen muss. So hat sich das dann letztlich entwickelt und seitdem sind sie zu meinen Glücksschuhen geworden. Ich habe meine neonfarbenen Schuhe tatsächlich seit dem Auslandsrecall nicht mehr getragen. Ich werde mir das Glück wohl für einen Zeitpunkt aufsparen, wenn ich es wieder dringend gebrauchen könnte (lacht).

Wie findest Du die diesjährige Jury-Besetzung und kannst Du Dir erklären, warum die Einschaltquoten leider so schwach sind?

Ich glaube, dass es mittlerweile mit so vielen Konkurrenz-Formaten grundsätzlich schwierig ist, an frühere „Quoten-Erfolge“ anzuknüpfen und mit Sicherheit muss sich der Zuschauer auch erst an ein neues Konzept mit einer neuen Jury gewöhnen. Ich könnte mir vorstellen, dass die diesjährige Staffel vielleicht nicht unbedingt die breite Jugend anspricht und auch zu viel aufeinanderfolgende Werbung ausgestrahlt wird. Die neue Jury finde ich aber sehr sympathisch, niveauvoll und macht meiner Meinung nach einen tollen Job. Vielleicht wäre ein zusätzlicher jüngerer Juror, wie es letztes Jahr Mike Singer war, noch eine gute Ergänzung, um die Jugend noch besser abzuholen. 

Was passiert bei DSDS so alles hinter den Kulissen und bleibt den Zuschauern somit vorenthalten?

Ich finde, man bekommt als Zuschauer nicht mit, wie viel eigentlich gedreht und gefilmt wird. Wir hatten keine Drehpausen bis auf den Schlaf nachts – also die Kameras waren wirklich die ganze Zeit um uns herum. Aus diesem ganzen Material werden dann die kurzen Szenen und Auftritte, die man letztendlich im Fernsehen sieht, zusammengeschnitten und natürlich auch entsprechend gekürzt. 

Dein Duett-Partner Arian Golic verließ wegen des großen Drucks freiwillig die Casting-Show. Wie ging es Dir mit der Belastung und was hast Du dagegen getan, um bei den Auftritten dennoch so entspannt zu wirken?

Ich glaube, wir alle waren sehr gestresst und unter Druck. Ich würde sagen, dass ich grundsätzlich ganz gut mit Drucksituationen umgehen kann, beziehungsweise immer versuche, durchzuhalten und etwas durchzuziehen. Sobald ich bei den Auftritten dann singen durfte und loslegen konnte, verflog die Aufregung meistens. Jedoch kämpft man vor Ort für seinen Traum und die stetige Begleitung der Kameras war auch für mich Neuland und definitiv nicht ohne. Ich habe beispielsweise durchgehend auf einer Luftmatratze geschlafen und mir mit fünf anderen Kandidatinnen und Kandidaten das Badezimmer geteilt. Wenn wir dann nur 45 Minuten Zeit hatten, um uns für den Auftritt fertig zu machen, löste diese Situation natürlich auch Stress aus. Wir sind so aber auf jeden Fall sehr schnell zusammengewachsen.

Kurz vor Deinem Ausscheiden musstest du zum Song „Can´t Take My Eyes off You“ alleine performen. Hättest Du Dir gewünscht, Arian an deiner Seite zu haben?

Arian und ich haben uns super verstanden und uns sehr auf unseren Auftritt gefreut, vor allem, weil wir auch so ein tolles Vocal Coaching hatten. Natürlich hätte ich es deshalb schön gefunden, mit ihm gemeinsam aufzutreten. Ich habe aber auch immer gesagt, dass die Gesundheit das Wichtigste ist. Deswegen respektiere ich Arians Entscheidung vollkommen und für ihn war es wirklich richtig, die Show zu verlassen. Für mich war die kurzfristige Entscheidung der Produktion und Jury, alleine aufzutreten, sehr überraschend und natürlich eine große Herausforderung.

Hättest Du damit gerechnet, trotz Deiner super Leistung die Casting-Show in dieser Folge verlassen zu müssen?

Bei der für mich letzten Folge war ich nach meinem Auftritt sehr stolz, da ich wirklich nur circa 10 Minuten Zeit hatte, um noch schnell Arians Part von unserem Song zu lernen. Ich musste dann auch den ganzen Song performen, das hat man bei der Ausstrahlung im TV nur nicht gesehen, da mein Auftritt hierfür gekürzt wurde. Dass ich das so hinbekommen habe, hat mich persönlich selbst etwas überrascht, deswegen dachte ich nicht unbedingt, dass ich die Show verlassen muss. Wobei man sich bei jeder Entscheidung darauf einstellt, dass es zu Ende sein könnte, weil es vor allem zum Ende hin natürlich immer enger wird.

Welche schönen Momente konntest Du im Zuge Deiner Teilnahme miterleben und was hat Dir vielleicht eher nicht so gut gefallen?

Das definitiv Schönste, das ich mitnehmen konnte, sind die tollen Freundschaften, die durch die ganze Erfahrung entstanden sind. So viele Menschen mit den gleichen Träumen kennenzulernen und dann noch in den Auslandsrecall reisen zu dürfen, das ist wahnsinnig schön. Der Moment, als mir mitgeteilt wurde, dass ich es in die TOP25 geschafft habe – das war ebenfalls ein wahnsinniges Glücksgefühl. Da mir die Songs, die mir im Ausland zugeteilt worden sind, nicht unbedingt besonders lagen, hatte ich oft das Gefühl, dass ich mit anderen Liedern viel mehr von mir hätte zeigen können und das war letztlich manchmal schwer für mich zu akzeptieren und hätte ich mir in manchen Momenten anders gewünscht. Trotzdem möchte ich diese Erfahrung nie missen und bin wirklich froh, sie gemacht zu haben.

Würdest Du die Teilnahme bei DSDS anderen Sängern weiterempfehlen?

Grundsätzlich würde ich sagen: Wenn man Lust hat, etwas zu erleben und man gerne in die Arbeit eines großen Fernsehsenders mit vielen Kameras reinschnuppern will, dann sollte man seinem Gefühl auf jeden Fall folgen und einfach mal an solchen Formaten teilnehmen. Man sollte das dann einfach als Erfahrung sehen und mit keinerlei Erwartungen an die Sache rangehen. 

Hat sich Dein Leben durch den TV-Auftritt geändert?

Ich würde nicht sagen, dass sich mein Leben durch den TV-Auftritt verändert hat. Aber ich habe durch die Teilnahme meine Komfortzone verlassen und bin dadurch mutiger geworden, was sich auch im Alltag widerspiegelt. Zusätzlich habe ich wirklich ganz besondere Freundschaften geschlossen und dafür bin ich sehr, sehr dankbar. Das hat mein Leben definitiv bereichert und positiv beeinflusst. 

Wie geht es mit der Musik bei Dir weiter?

Ich schreibe gerade eigene Songs, die in Zukunft auch aufgenommen werden und ich werde natürlich weiterhin Coversongs zum Besten geben und einfach an der Musik und an Jam Sessions mit Freunden Spaß haben. Ich versuche so einfach Step by Step Fuß in der Musikbranche fassen zu können und hoffe, dass ich meinen Weg hier bald finden werde. Musik ist für mich wirklich der größte Traum und ich hoffe, dass ich noch irgendwann auf großen Bühnen singen und dabei viele Menschen berühren kann.