Augsburger Rennfahrerin Nicole Holzer erreicht sensationellen zweiten Platz in Portimao

Holzer auf dem Podest: „Davon will ich definitiv mehr“

Ein Wechselbad der Gefühle, faszinierende Eindrücke und am Schluss ein überwältigendes Ergebnis – Nicole Holzers Premiere bei einem 24h-Rennen hatte es in sich. „Es war ein sehr erfolgreiches Wochenende für mein Team und mich“, freute sich die Augsburger Rennfahrerin nach einem aufregenden Debüt im portugiesischen Portimao über einen sensationellen zweiten Platz.

Dabei wusste die 21-Jährige bei der Anreise an die Algarve nicht so recht, was sie erwarten würde: „Ein 24h-Rennen ist schon etwas Besonderes. Da ist man bei seiner Premiere natürlich aufgeregt, weil man unter solchen Bedingungen noch nicht gefahren ist“, blickt Holzer auf den Trip Anfang Juli zurück. „Ich hatte mich aber beispielsweise durch bewusste und  gesunde Ernährung, sowie Ausdauersport gezielt auf Themen wie aufkommende Müdigkeit bei langen Stints vorbereitet.“

Ausgeschlafen und fokussiert absolvierte Sie für Hofor Racing by Bonk Motorsport ihre ersten Runden. „Da habe ich gemerkt, dass diese Strecke mit ihren vielen Hügeln und verdeckten Kuppen richtig anspruchsvoll ist – aber auch total Spaß macht“, sagt die gebürtige Bobingerin. Über die Trainingssessions hinweg fuhr sie sich langsam in einen Flow. „Gerade beim Nachttraining hat erstaunlicherweise gleich alles super funktioniert. Klar waren manche Dinge wie die grellen Scheinwerfer zunächst ungewohnt. Aber insgesamt bin ich mit den Verhältnissen gut zurechtgekommen.“

Vor dem Start ging es gemeinsam mit dem Team und meinem Coach Dario Pergolini noch in die intensive Datenanalyse, um in der portugiesischen Hafenstadt optimal ins Rennen, das zur Creventic Series zählt, gehen zu können. „Diesmal waren wir fünf Piloten auf unserem BMW, ich als einzige Frau“, erzählt Holzer. Den Start am 6. Juli um 12 Uhr erlebte die junge Deutsche noch in der Box, ebenso die ersten Probleme. „Nach rund zwei Stunden hatten wir  einen deutlichen Leistungsabfall auf der Geraden. Uns blieb nur der Austausch des Turboladers, was leider fünf Stunden Zeit in Anspruch genommen hat und einen ziemlichen Rückstand auf die Konkurrenz bedeutete.“ Doch Aufgeben war nicht angesagt. „Diese lange Zeit hört sich extrem an, ist bei einem 24-Rennen aber noch machbar.“ Der Kampfgeist von Holzer und ihren Teamkollegen war also geweckt. Bei ihr persönlich erst recht, als sie ihren ersten Stint fuhr. „Der ging von 0 bis 1.30 Uhr in der Nacht. Das war echt aufregend“, so Holzer. Zuvor hatte sie die Reparaturzeit genutzt, um ein bisschen Vorzuschlafen. „Bei zwei Stints in der Nacht nicht die schlechteste Idee“, lacht sie.

Zwischen dem ersten und dem zweiten Stint ging es schnell ins Hotel. „Duschen, schlafen, essen – das muss alles auf den Punkt passen“, erklärt die 21-Jährige. „Um 4 Uhr ging es zurück in die Box und um 5 war ich schon wieder auf der Strecke.“ Was sie dann erlebte, wird sie so schnell nicht vergessen. „Ich bin quasi in den Sonnenaufgang gefahren, das war atemberaubend. Die Kulisse war einfach unvergleichlich“, schwärmt sie. Nach eineinhalb Stunden war wieder einer ihrer Kollegen dran, von 11 bis 12 Uhr durfte Holzer schließlich ihren BMW ins Ziel bringen. „Da hatten wir nochmal leichte Probleme mit der Bremse und ich musste in die Box. Danach bin ich auf Nummer sicher gegangen, habe das Tempo leicht gedrosselt und glücklicherweise auf Rang zwei das Rennen beendet“, freut sie sich. „Ein super Ergebnis fürs Team und eine tolle Erfahrung für mich“, resümiert die talentierte Pilotin. Jetzt freut sie sich schon auf das nächste 24h-Rennen Ende August in Barcelona. „Diese Art des Rennfahrens ist einfach ganz besonders. Eine krasse Herausforderung für Mensch und Maschine. Und davon will ich definitiv mehr“, freut sich Holzer schon auf die Challenge in der spanischen Metropole.

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