Aus fürs Hippodrom
Nach 112 Jahren bester Bierzelt Stimmung muss das Hippodrom das Oktoberfest verlassen. Wiesnwirt Sepp Krätz erhielt am Montag keine Zulassung mehr für sein Festzelt.
Wegen Steuerhinterziehung muss er 570.000 Euro zahlen und erhielt eine Bewährungsstrafe von einem Jahr und zehn Monaten. Als Sepp Krätz das Hippodrom 1995 übernahm, hatte der Vorbesitzer auch Steuern hinterzogen.
Leider verschwindet mit dem Hippodrom auch ein Stück Geschichte. In diesem Festzelt feierten schon Promis wie Wladimir Klitschko, Franz Beckenbauer oder Boris Becker bis tief in die Nacht. Außerdem brachte der Erfinder des Zeltes, der Schausteller Carl Gabriel, auch Attraktionen wie die Hexenschaukel, das Teufelsrad und die Steilwand auf das Oktoberfest.
Das neue Festzelt soll von den Wirtsleuten Siegfried und Sabine Able am Platz des Hippodroms geführt werden. Das Konzept des „Marstall“ soll gar nicht sehr viel anders als das des Hippodroms werden. Trotzdem soll es mehr werden als nur ein Zelt. Der Wirt hat sich den Namen schon für Dinge wie „Dienstleistungen zur Beherbergung und Verpflegung“, für Schmuck, Tischdecken, Bierkrüge, Tabakwaren und Lebensmittel schützen lassen. Die Krüge hoch für das neue Zelt!