Außergewöhnliche Sportarten: Von Quidditch bis KIN-BALL

Darf es auch mal etwas Besonderes sein?

Klassische Ballsportarten wie Fußball, Handball und Co. sind längst bekannt, auch Joggen oder Radfahren hat wohl fast jeder schon mal ausprobiert. Doch wie wäre es mit einer wirklich ungewöhnlichen Sportart?

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Wer sich nach der langen Lockdown-Zeit und unzähligen Home-Workouts oder Spazierrunden nach Action sehnt, sollte jetzt unbedingt weiterlesen. Denn es werden immer wieder neue Sportarten erfunden oder bereits bekannte aufgepeppt – Spiel, Spaß und Abwechslung sind hier also vorprogrammiert!

Bekannt aus „Harry Potter“: Quidditch

Quidditch ist nur in der Zauberwelt von „Harry Potter“ möglich? Falsch gedacht! Die fiktive Sportart ist längst in unserer Realität angekommen. Da wir aber leider (noch) nicht fliegen können, sind die Regeln natürlich etwas anders: Während sich Harry, Ron und Co. einen Besen zwischen die Beine klemmen und damit umherfliegen, muss bei dieser Art Quidditch ein Stock als Erschwernis herhalten – er muss stets zwischen den Beinen geführt und mit einer Hand festgehalten werden.

Insgesamt vereint die außergewöhnliche Sportart Elemente aus Handball, Rugby und Dodgeball (ähnlich wie Völkerball). Zwei Mannschaften von je sieben Frauen oder Männern treten gegeneinander an – Quidditch wird also wie in der magischen „Harry Potter“-Welt mit gemischtgeschlechtlichen Teams ausgetragen. Drei Teilnehmer versuchen, den sogenannten Quaffel (einen Volleyball) durch einen der drei gegnerischen Ringe zu werfen und so Punkte zu erzielen. Mit drei weiteren Bällen (Bludger) können außerdem andere Spieler abgeworfen werden. Sie müssen dann für kurze Zeit das Spielfeld verlassen. Zu guter Letzt darf einer nicht fehlen: Der „goldene Schnatz“, dem Harry Potter als Sucher in jeder Partie mit Feuereifer hinterherjagt. Auch in der magiefreien Quidditch-Variante soll er geschnappt werden – er befindet sich hinten an der Hose eines Spielers und wird mit einer Tennissocke befestigt. Wird er gefangen, gibt es für das entsprechende Team zusätzliche Punkte und das Spiel ist beendet.

Tischtennis mit Köpfchen: Headis

Eine weitere ungewöhnliche Ballsportart wurde durch Shows wie „Schlag den Raab“, „Schlag den Star“ oder auch das frisch zurückgekehrte „TV total“ bekannt: Die Rede ist von Headis, das mittlerweile weltweit von mehr als 80.000 Menschen gespielt wird – es gibt sogar eigene Meisterschaften! Benötigt wird lediglich eine Tischtennisplatte mit einem Netz sowie ein weicher Headis-Ball. Ebenso wie beim Tischtennis lautet das Ziel, den Ball so auf der gegnerischen Platte zu platzieren, dass der Gegenspieler ihn nicht zurückspielen kann. Allerdings fehlt eine wichtige Sache: Bei Headis kommen nämlich keine Schläger zum Einsatz – stattdessen wird der Kopf benutzt. Die Zählweise von Headis ist identisch zum Tischtennis.

Ungewöhnliche Kombi: Schachboxen

Auch bei der nächsten Sportart ist Köpfchen gefragt, jedoch in einer etwas anderen Form. Die Rede ist von Schachboxen, einer mehr als besonderen Kombination zweier Sportarten, die wirklich wenig miteinander zu tun haben. Beim Schachboxen geht es darum, in mehreren Runden eine Partie Schach in jeweils drei Minuten zu spielen und im Anschluss in genau der gleichen Zeitspanne einen Boxkampf zu absolvieren. Allerdings beginnt man das Schachspiel nicht jede Runde wieder von vorne, sondern fährt eben dort fort, wo man seine Figuren in der letzten Runde platziert hat. Gewinner ist derjenige, der seinen Gegner entweder im Schach oder im Boxen besiegt. Falls nach elf Runden kein Sieger feststeht, gewinnt derjenige, der beim Boxen mehr Punkte erzielt hat.

Aller guten Dinge sind drei: KIN-BALL

Beim sogenannten KIN-BALL spielen statt zwei gleich drei Mannschaften gegeneinander, die mit verschiedenen Farben gekennzeichnet werden. Ein Team beginnt mit dem Aufschlag eines sehr großen, aber leichten Balls und ruft die Farbe einer anderen Mannschaft, die wiederum versuchen muss, den Ball noch in der Luft zu fangen. Berührt der Ball jedoch den Boden, bekommen die beiden gegnerischen Teams einen Punkt. Die kooperative Sportart verlangt keinerlei Vorkenntnisse, fördert besonders die Koordination sowie das Reaktionsvermögen und kann überall mit variablen Gruppengrößen gespielt werden.

Noch mehr Außergewöhnliches

Wer es noch ausgefallener möchte, findet vielleicht Gefallen an Sportarten wie Gummistiefelweitwurf (sollte selbsterklärend sein) oder Käserennen: Dabei laufen die Teilnehmer einem ca. vier Kilogramm schweren Käselaib hinterher, der einen Hügel hinunterrollt, und versuchen ihn einzufangen. Ähnlich speziell ist das sogenannte „Frauentragen“, wo Männer einen Parcours durchlaufen und dabei eine Frau kopfüber auf ihrem Rücken tragen – bewertet wird neben der sportlichen Leistung auch die Unterhaltsamkeit. 

Spektakulär wird es hingegen beim Sepak Takraw, einer Art asiatischem Fußballtennis, bei dem sich zwei Mannschaften mit jeweils drei Spielern auf einem durch ein Netz geteilten Spielfeld gegenüberstehen. Ziel beider Teams ist es, einen aus Rattan geflochtenen Ball mit dem Fuß über das Netz zu schmettern und auf den Boden der gegnerischen Hälfte zu bugsieren – quasi wie Volleyball mit Fußeinsatz. Zuletzt ist auch noch Freestyle Golf zu nennen: Anders als beim klassischen Golf gibt es hier nur sehr wenige Regeln, gespielt wird außerdem ganz wild in der Prärie. |Text: Vera Mergle

FAZIT: 

Immer wieder kommen neue, ungewöhnliche Sportarten bzw. Variationen auf, die für neue Herausforderungen sowie Spiel, Spaß und Action sorgen. Beim Quidditch greift man die bekannte „Harry Potter“-Reihe auf und passt die Regeln an unsere Realität an, während etwa beim Schachboxen zwei Sportarten miteinander kombiniert werden. Headis wiederum funktioniert wie Tischtennis, jedoch ersetzt der eigene Kopf den üblichen Schläger. Auch viele weitere Sportarten sind es wert, sie zumindest mal auszuprobieren.