Bestbesuchteste Oper

Die Zauberflöte von Wolfgang Amadeus Mozart ist die bestbesuchteste Oper seit Festivalgründung

Was beginnt wie ein Märchen wird zum phantastischen Spiel zwischen Zauberposse und Freimaurer-Mystik. Die Bregenzer Festspiele zeigten Wolfgang Amadeus Mozarts 1791 uraufgeführtes Werk auch im Sommer 2014. Regie führt Festspielintendant David Pountney, das Bühnenbild stammt von Johan Engels, die Kostüme und das Puppendesign entwarf Marie-Jeanne Lecca. Begleitet vom Vogelfänger Papageno, von drei rätselhaften Damen und drei wissenden Knaben macht sich Prinz Tamino auf den Weg Pamina, die Tochter der Königin der Nacht, aus den Fängen Sarastros‘ zu befreien.
Die Zauberflöte vermittelt ein aufgeklärtes, humanistisches Ideal des „Menschseins“: Am Ende tragen ein normaler Mann und eine normale Frau die Verantwortung für die Zukunft der Gesellschaft, während sich der Machtapparat von Königinnen und Priestern als überflüssiges Brimborium erweist. Sarastros Priester fragen sich, ob es Tamino wohl gelingen wird, alle Prüfungsaufgaben zu meistern, denn er sei ja ein Prinz. Sarastro antwortet: „Noch mehr – er ist Mensch!“  Am Ende der Oper sieht man Tamino und Pamina nicht mehr als Prinz und Prinzessin, sondern tatsächlich nur als einen Mann und eine Frau: Für mich ist dies das Fazit dieses Stücks. Die Zauberflöte ist durchdrungen von den Ideen der Aufklärung, einer Bewegung, die den menschlichen Verstand in den Mittelpunkt rückte und damit die Autorität althergebrachter Mächte wie Adel und Religion in Frage stellte.
Die 69.
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Bregenzer Festspiele sind mit insgesamt rund 263.000 Besuchern zu Ende gegangen. Bei einer bereits feststehenden Auslastung von einhundert Prozent entfallen auf das Spiel auf dem See Die Zauberflöte maximal rund 204.000 Besucher, sofern keine weitere Regenabsage erfolgt. Heuer musste nur eine Vorstellung wegen schlechten Wetters ins Festspielhaus verlegt werden. Die Mozartoper in der Inszenierung von Festspielintendant David Pountney ist die bestbesuchte Oper seit Festivalgründung 1946 und könnte mit möglichen rund 406.000 Gesamtbesuchern in zwei Jahren das Musical West Side Story überflügeln, das 2003 und 2004 insgesamt 405.314 Menschen begeisterte. Insgesamt strömten im aktuellen und im vergangenen Sommer mit maximal rund 523.000 Besuchern so viele wie noch nie zu den Bregenzer Festspielen.

Abschiedskonzert für Pountney
Mit einem facettenreichen Programm – darunter vier Musiktheater- und drei Kammermusik-Uraufführungen – verabschiedete sich Intendant David Pountney nach elf Jahren von den Bregenzer Festspielen. Unter dem Motto Wien zartbitter standen Werke des österreichischen Komponisten Heinz Karl Gruber im Mittelpunkt, darunter die Auftragskomposition Geschichten aus dem Wiener Wald als Oper im Festspielhaus sowie die satirische Oper Gloria von Jaxtberg im Theater am Kornmarkt. Am Sonntag spielt das Symphonieorchester Vorarlberg in einer Matinee als Abschiedskonzert Werke von Leonard Bernstein sowie das Singspiel Der Schauspieldirektor von Wolfgang Amadeus Mozart in einer von Pountney adaptierten Fassung.