Concept Cars: Die Autos der Zukunft

Wegweiser in die automobile Zukunft

Anhand von Concept Cars zeigen Autohersteller auf Messen und Autoshows seit langer Zeit, was technisch machbar ist und wie Fahrzeuge in der Zukunft aussehen können. Ein Großteil der Studien schafft es nicht bis zur Serienproduktion. Dennoch ist eine genaue Betrachtung der Modelle durchaus spannend.

Kuriose und zukunftsweisende Auto-Studien seit über 75 Jahren

Das erste Konzeptauto, der Buick Y-Job, wurde bereits 1939 vorgestellt und hatte ausschließlich die Aufgabe, mithilfe eines neuen Designs die Reaktionen der Kunden zu analysieren. Häufig war im weiteren Zeitverlauf zu beobachten, dass Stilelemente der Studien, welche auf namhaften Messen in Frankfurt, Tokio oder New York stolz zu sehen waren, später Bestandteil von Serienfahrzeugen wurden. Ein hervorragendes Beispiel ist der 2001 vorgestellte, heute weitgehend unbekannte, Audi Steppenwolf. Er ebnete den Weg zum aktuellen Hype rund um SUVs.

Welche Konzepte wurden tatsächlich umgesetzt?

Insgesamt waren die exklusiven Studien in der Vergangenheit meist Einzelstücke, die nach der Messe wieder in den Werksgaragen der Hersteller verschwanden. Bei Opel stehen die Fahrzeuge in einer Klassikabteilung, andere Autobauer versteigern die Autos an Liebhaber. Es existieren jedoch einzelne Concept Cars, die später in sehr ähnlicher Form tatsächlich in Serie gingen. So wurde ein im Jahr 1994 von VW vorgestelltes Konzept, das stark dem einstigen Käfer ähnelte, 1998 zum Serienmodell New Beetle. Eine Konzeptstudie des Audi Le Mans quattro mit 610 PS aus dem Jahr 2003 wurde 2006 zum Luxussportler Audi R8.

Aktuelle Concept Cars zeigen Zukunftstrends

Betrachtet man aktuelle Konzeptfahrzeuge, zeigt sich eine Bandbreite von Supersportlern bis hin zu Modellen mit minimalem Verbrauch und ultramodernen Bedienkonzepten. Eine spektakuläre Studie kommt aus dem Hause BMW, das kürzlich seinen einhundertsten Geburtstag feierte. Mit seiner „Vision Next 100“ möchte der Münchner Konzern zeigen, wie Autos der Zukunft aussehen und fahren könnten. Das Design-Team hat sich wahrlich ausgetobt und ein sportlich-flaches, 4,90 Meter langes Gefährt entwickelt, bei dem die Räder nicht mehr sichtbar sind. Sie sind von der Karosserie verdeckt, weshalb die Optik der Räder und Felgen keine Rolle mehr spielt. Die Aerodynamik profitiert davon stark, die notwendige Bewegungsfreiheit der Vorderräder wird über ein futuristisches Blech realisiert, das sich beim Lenken wie eine dehnbare Haut verformt. Nähern sich die Passagiere dem Vision Next 100, schwenkt eine
der vier Flügeltüren automatisch nach oben. Schalter oder Knöpfe sucht der Betrachter im Innenraum vergebens. Das Lenkrad wird erst ausgefahren, wenn das BMW-Logo auf dem Dashboard angetippt wird. Alle relevanten Informationen werden auf der Windschutzscheibe angezeigt, die Bedienung der einzelnen Funktionen erfolgt weitgehend mittels Gestensteuerung. Selbstverständlich fährt diese Zukunftsstudie auch autonom, wenn der Fahrer das wünscht. Die Passagiere können in diesem Modus leicht schräg zueinander sitzen, sich unterhalten oder auf der Windschutzscheibe Videos betrachten.

2015 zeigte Mercedes seine Vision des Citymobils. Es handelt sich um einen üppig dimensionierten Wasserstoff-Van mit der Konzeptbezeichnung „Vision Tokyo“. Bereits die Namensgebung verrät, dass es sich hierbei um die Zukunftslösung des Personentransports in Großstädten handeln soll. Ein Elektroantrieb in Verbindung mit einer Brennstoffzelle sorgt für den Antrieb und eine Reichweite von theoretischen 980 Kilometern. Die Passagiere betreten den Innenraum des 4,80 Meter langen Vans durch eine Flügeltür. Das Interieur verbreitet eine edle Lounge- Atmosphäre. Der alufarbene Siebdruck auf den Seitenscheiben schützt vor ungewollten Einblicken, natürliches Licht kann dennoch durchdringen. Der Fahrersitz ist drehbar, die restlichen Mitfahrer nehmen auf einer Sitzecke in U-Form Platz. Mittig befindet sich eine Informationsinsel, auf der verschiedene digitale Inhalte wie Landkarten als Hologramme projiziert werden. Die Lounge-Sitzecke ist zudem von großen LED-Displays umgeben.

Eine Studie der ganz anderen Art ist „Ultra Efficiency“. Es handelt sich dabei um ein Mini-Mobil mit einem Spritzverbrauch von nur 2,6 Litern. Ausgerechnet der Mineralölkonzern Shell ist für dieses Öko-Modell verantwortlich, dessen niedriger Verbrauch durch ein geringes Gewicht (550 kg) und moderne Schmierstoffe erreicht wird. Die Optik des Dreisitzers ist jedoch mehr als gewöhnungsbedürftig.

Auch wenn künftig längst nicht alle Konzeptelemente umgesetzt werden, ist erkennbar: Die automobile Zukunft liegt in den Bereichen autonomes Fahren, Energieeffizienz, Komfort und digitaler Informationsbereitstellung.