Bahn-Betriebsrat fordert vom Bund Kosten-Garantie für Deutschlandticket

Die Personalvertretung der Deutschen Bahn hat die Bundesregierung aufgefordert, Zusatzkosten des 49-Euro-Tickes zu garantieren. "Wir brauchen finanzielle Planbarkeit", sagte der Vorsitzende des Gesamtbetriebsrates von DB Regio, Ralf Damde, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Montag). Der Finanzierungsdeckel von drei Milliarden Euro für das Deutschlandticket müsse auf der Sonderverkehrsministerkonferenz am Dienstag aufgehoben werden.

Bislang hat der Bund lediglich eine Kostenübernahme von bis zu drei Milliarden Euro zugesagt. Der Betriebsratschef warnte nun davor, dass die Bundesländer bestimmte Bus- und Bahnverbindungen einstellen könnten, sollten sie selbst weitere Kosten stemmen müssen. "Ohne mehr Bundeszuschuss führt das Ticket zu Abbestellungen durch die Länder", sagte Damde dem RND. Schon jetzt beobachte die Gewerkschaft einen Rückgang der Linien.

Dabei drohe besonders den Menschen auf dem Land ein Nachteil, da Verbindungen zuerst dort gestrichen würden, "wo der Bus ohnehin nicht so oft fährt", sagte er. Für flächendeckende attraktive Nahverkehrsangebote sei aber "grundsätzlich eine bessere Finanzierung und effizientere Ausgabe in den Verkehrsverbünden nötig". Der Betriebsratschef räumte zwar ein, dass sie die Länder eine Milliarde Euro mehr bekämen. "Wir wissen aber, dass es mindestens 1,65 Milliarden sein müssten", sagte Damde.

Bei der Sonderkonferenz am Dienstag beraten die Verkehrsminister von Bund und Ländern unter anderem über das geplante Deutschlandticket. Anfang November hatten sich Bund und Länder auf die Finanzierung einer Nachfolge-Regelung für das Neun-Euro-Ticket verständigt. Sie wollen das Deutschlandticket Anfang des Jahres umsetzen. Es soll als monatlich kündbares Abonnement bundesweit im Nahverkehr gültig sein.