Bundesregierung schickt erstmals Biontech-Impfstoff nach China

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Corona-Impfung in ChinaBild: AFP/Archiv / STR

Die Bundesregierung hat eine erste Lieferung Corona-Impfstoff des Herstellers Biontech nach China geschickt. Zunächst könnten nur die rund 20.000 in der Volksrepublik lebenden Deutschen damit geimpft werden, sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Mittwoch in Berlin. Peking habe dies in einer diplomatischen Verbalnote zugesagt. Im Gegenzug dürften sich chinesische Staatsbürger in Deutschland mit dem chinesischen Vakzin Sinovac impfen lassen, "wenn sie es wollen".

Eine erste Lieferung des Biontech-Impfstoffs sollte laut Hebestreit bereits am Mittwoch in China ankommen. Die Bundesregierung bemüht sich nach seinen Worten darum, dass in einem nächsten Schritt auch andere in China lebende Ausländer ein Impfangebot mit dem Biontech-Vakzin erhalten.

Die mRNA-Impfstoffe wie jener von Biontech sind Studien zufolge wirksamer als das in China entwickelte Sinovac. Offiziell in China zugelassen sind die ausländischen mRNA-Impfstoffe aber nicht. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte bei seinem Peking-Besuch Anfang November die Zusage der chinesischen Regierung erhalten, dass Deutsche vor Ort Zugang zu einem mRNA-Vakzin bekommen sollten. Details blieben damals zunächst unklar.

In der Volksrepublik steigen die Infektionszahlen nach der abrupten Abkehr von der restriktiven Null-Covid-Politik derzeit stark an. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bot dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping nach "Spiegel"-Informationen in einem Telefonat am Dienstag massive Unterstützung mit mRNA-Impfstoffen an. Demnach sagte Steinmeier, Deutschland könne umgehend eine sehr hohe dreistellige Millionenzahl an Biontech-Dosen nach China liefern.