Auch Edeka baut Tierwohl-Angebot bei Molkereiprodukten aus

Auch die Supermarktkette Edeka baut ihr Angebot an Molkereiprodukten aus höheren Haltungsformen aus: Innerhalb eines Jahres sei die Menge an Milch aus Haltungsform 3 oder höher von einer Milliarde auf 1,5 Milliarden Liter gesteigert worden, teilte Edeka am Freitag in Hamburg mit. 100 Prozent der Eigenmarken-Trinkmilch stammen demnach bereits seit Ende 2024 aus den Haltungsformen 3, 4 oder 5; zudem werden 50 Prozent des Scheiben-, Reibe- und Stückkäses der Eigenmarken bei Edeka und Netto aus Milch aus höheren Haltungsformen hergestellt.

Am Donnerstag hatte Konkurrent Lidl mitgeteilt, er werde bis Jahresende viele Molkereiprodukte auf eine höhere Haltungsformstufe umstellen; Quark, frische Schlagsahne, Schmand, körniger Frischkäse und Skyr sollen "mindestens Haltungsstufe 3" haben. Greenpeace kritisierte, es fehlten Butter und Käse, wofür die meiste Rohmilch verwendet werde.

Edeka will den eigenen Angaben zufolge bis Anfang 2026 das gesamte Naturquark-Sortiment auf Haltungsstufe 3 umstellen, dazu schrittweise auch Mozzarella, Mascarpone und andere Molkereiprodukte wie Joghurt und Sahne. Den landwirtschaftlichen Betrieben, die die Milch liefern, zahle Edeka einen Zuschlag für die Mehrkosten. Die Kühe in diesen Betrieben haben, je höher die Haltungsformstufe, mehr Bewegungsfläche oder zusätzliche Auslaufmöglichkeiten. Im Bereich Fleisch und Wurst sei Edeka der größte Vermarkter von Produkten aus höheren Haltungsformen in Deutschland, betonte das Unternehmen.

Edeka ist als Verbund organisiert; dazu gehören rund 3200 selbstständige Kaufleute. Die Koordination erfolgt in der Zentrale in Hamburg. Die Discounter-Kette Netto ist eine Tochter.