Ausbau von privaten Solaranlagen sackt im ersten Halbjahr um 55 Prozent ab

In Deutschland installieren Hausbesitzer in diesem Jahr deutlich weniger Solaranlagen als zuvor. Im ersten Halbjahr gingen private Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von 647 Megawatt neu in Betrieb, wie der "Spiegel" am Donnerstag in Berufung auf Zahlen der Bundesnetzagentur berichtete. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum sei dies ein Einbruch um 55 Prozent, wobei Nachmeldungen für den Juni noch möglich sind.

Die Auswertung betrachtet den Angaben zufolge typische Eigenheim-Dachanlagen mit einer Maximalleistung von drei bis zehn Kilowatt (kW).

Der Bundesverband des Solarhandwerks (bdsh) sieht demnach den Boom der Photovoltaik auf Privathäusern infolge der Energiepreiskrise 2022 als beendet an: Mit den wieder gesunkenen Strompreisen habe sich auch die Nachfrage nach Solaranlagen deutlich abgekühlt. Zudem trat im Februar ein Gesetz in Kraft, wonach Betreiber neuer Photovoltaikanlagen keine Vergütung mehr für Strommengen erhalten, die sie in Phasen eines Überangebots ins öffentliche Netz einspeisen.

Dennoch können private Solaranlagen einträglich sein, zeigen laut "Spiegel" Berechnungen des Dresdner Anbieters Solarwatt. Ein Vierpersonenhaushalt könne demnach etwa 80 Prozent seines jährlichen Strombedarfs selbst decken, wenn er über eine Photovoltaikanlage mit einer Maximalleistung von zehn Kilowatt und einen Batteriespeicher verfügt. Damit spare der Haushalt bei gängigen Preisen rund 1400 Euro pro Jahr an Stromkosten.