Umfrage: Deutsche weniger sorgfältig bei Erstellung ihrer Passwörter
Die Deutschen haben in diesem Jahr bei der Erstellung von Passwörtern im Internet weniger Sorgfalt walten lassen als noch im Vorjahr. Wie eine am Freitag veröffentlichte Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom ergab, achteten 74 Prozent der Nutzerinnen und Nutzer auf komplexe Passwörter mit einem Mix aus Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen. Vor einem Jahr waren es noch 83 Prozent.
Der Umfrage zufolge nutzen weiterhin 30 Prozent für verschiedene Onlinedienste dasselbe Passwort - immerhin ein Rückgang im Vergleich zu 2022 (35 Prozent).
Bitkoms IT-Sicherheitsexperte Simran Mann vergleicht Passwärter mit Schlüsseln: "Wer sich für ein besonders simples Schloss entscheidet oder für alle Türen denselben Schlüssel, der macht es Cyberkriminellen unnötig leicht." Es lohne sich, ein paar Minuten Zeit für die Passworterstellung zu aufzuwenden und wo möglich eine Zwei-Faktor-Authentifizierung einzurichten.
Ein Viertel der Internetnutzerinnen und -nutzer verwenden inzwischen Passwort-Generatoren oder Passwort-Manager, um besonders sichere Passwörter zu erzeugen oder die eigenen Passwörter sicher zu speichern. Mit 38 Prozent schreiben allerdings nach wie vor deutlich mehr Menschen ihre Passwörter auf Papier auf.
Die Zahl derjenigen, die regelmäßig ihre Passwörter ändern, ging 2023 im Vergleich zu 2022 um acht Prozentpunkte auf 23 Prozent zurück. Ein großes Problem bleibt laut Bitkom die Vielzahl an Passwörtern, die zum Einsatz kommen. 30 Prozent der Deutschen müssen oft neue Passwörter erstellen, weil sie das alte vergessen haben, im Vergleich zu 23 Prozent 2022.
Bei der Umfrage wurden laut Bitkom 1018 Internetnutzerinnen und -nutzer ab 16 Jahren in Deutschland telefonisch befragt.
© 2023 AFP