Stiftung Warentest rät von Investitionen in offene Immobilienfonds ab
Die Stiftung Warentest rät Sparern davon ab, in offene Immobilienfonds zu investieren. Derartige Fonds seien keine sichere Geldanlage und das Risiko viel höher als etwa bei Tages- oder Festgeld, erklärten die Tester am Mittwoch. Zugleich sei die erwartbare Rendite überschaubar.
Offene Immobilienfonds kaufen, bewirtschaften und verkaufen Immobilien. Viele der Fonds sind auf Bürogebäude spezialisiert, manche auf Wohngebäude. Der Wert der auch für Kleinanleger kaufbaren Anteile richtet sich nach den Werten der enthaltenen Immobilien, die pro Quartal von Gutachtern ermittelt werden.
Die Warentester untersuchten nach eigenen Angaben 19 offene Immobilienfonds, die mindestens seit fünf Jahren gehandelt werden. Die Anbieter selbst rechnen demnach meist selbst im optimistischen Szenario nur mit bescheidenen Wertzuwächsen, jedoch im pessimistischen mit deutlichen Verlusten.
Ein weiterer Nachteil für Anleger: Der Handel mit den Fondsanteilen ist vergleichsweise unflexibel. "Wollen Anlegerinnen und Anleger aussteigen, müssen sie ein Jahr vorher kündigen oder ihre Anteile an der Börse - oft mit Abschlag - verkaufen", erklären die Warentester.
Bei mehreren Fonds stieß die Stiftung Warentest zudem auf erhebliche Auffälligkeiten bei den Wertentwicklungen zum Nachteil der Anleger. Ein Finanzprodukt verlor demnach durch die Abwertung einzelner Immobilien im Jahr 2024 knapp 17 Prozent an Wert. Zugleich werden viele Immobilienfonds wegen der in der Regel wenig schwankenden Werte in niedrige Risikoklassen eingestuft.
© 2025 AFP