Bildungsgewerkschaft GEW fordert Strategie für Medienkompetenz an Schulen

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat eine Strategie- und Qualitätsoffensive für Medienkompetenz an den Schulen gefordert. "Nach dem Digitalisierungsschub durch die Coronakrise brauchen die Schulen dringend mehr zeitliche und personelle Ressourcen, um gute Rahmenkonzepte für eine digitale Lehr- und Lernstrategie zu entwickeln und diese auch umzusetzen", erklärte GEW-Vorstandsmitglied Anja Bensinger-Stolze am Mittwoch in Berlin bei der Präsentation einer Studie zur Digitalisierung im Schulsystem.

Neben der Ausstattung mit Wlan und digitalen Geräten aller Schulen sei aber auch der pädagogisch sinnvolle Einsatz digitaler Technik und Formate im Unterricht wichtig. Dies erfordere aber Zeit sowie Ressourcen für Fort- und Weiterbildung der Lehrkräfte, erklärte GEW-Vorstandsmitglied Ralf Becker.

Nach Angaben der Studienmacher von der Universität Göttingen gibt es weiter eine große digitale Kluft in Deutschland. Die Unterschiede zwischen digitalen Vorreiter- und Nachzüglerschulen beim Lehren und Lernen seien gewaltig.

Für die notwendigen größeren personellen Ressourcen der Lehrkräfte gebe es aber das Problem, dass diese am Limit arbeiteten. So hatten der Befragung zufolge 90 Prozent der Lehrer einen erhöhten Arbeitsaufwand während des Homeschoolings in der Corona-Pandemie. Ein Viertel der Lehrer arbeite im Schnitt pro Woche mehr als 48 Stunden und überschreite damit die gesetzliche Höchstarbeitszeit.