Bundesinnenministerium warnt vor Sicherheitsrisiken bei Kryptowährung Worldcoin

Das Bundesinnenministerium warnt vor Sicherheitsrisiken beim Digitalwährungs-Startup Worldcoin, das eine Registrierung per Iris-Erkennung verlangt. "Als lebenslanges Identifizierungsmerkmal sind Retina oder Iris des Auges nicht zielführend, weil sie durch Unfall oder Erkrankung als Authentisierungsmittel unbrauchbar werden können", erklärte eine Ministeriumssprecherin gegenüber dem "Spiegel". Risiken bestünden vor allem in der Weitergabe eines "biometrischen Faktors", der "im Falle eines Datenleaks nicht mehr als sicher angesehen werden" könne.

Worldcoin ist ein Projekt von Sam Altman, Gründer des Unternehmens OpenAI, welches das auf Künstlicher Intelligenz basierende Textprogramm ChatGPT entwickelt hat. Beteiligt ist auch ein deutscher Physiker, Alex Blania. Die neue Digitalwährung war vergangene Woche an den Start gegangen.

Dem Unternehmen zufolge haben sich bereits 2,1 Millionen Menschen weltweit bei Worldcoin angemeldet. Der Iris-Scan ist demnach aktuell in 34 Ländern möglich - laut "Spiegel" auch in einem Einkaufszentrum in Berlin. Wer sich erfolgreich registriert, erhält eine sogenannte World ID und eine Art Begrüßungsgeld in Form von Worldcoin-Bons in der vom Unternehmen ebenfalls angebotenen elektronischen Geldbörse (Wallet).

Auch anderenorts gibt es Bedenken: Kenia, wo es wegen des Begrüßungsgelds einen Ansturm auf die Registrierungsstellen gegeben hatte, stoppte das Projekt aus Datenschutzgründen vorerst. In Frankreich kritisierte die nationale Datenschutzbehörde das Projekt als "fraglich". Die federführende Behörde in der EU für die Prüfung des Datenschutzes bei Worldcoin ist das bayerische Landesamt für Datenschutzaufsicht (LDA).