Verbraucherzentrale rät von Verträgen für Kabelfernsehen an der Haustür ab
Ab 1. Juli können Mieterinnen und Mieter ihren Kabelanschluss frei wählen: Die Verbraucherzentrale Berlin allerdings rät davon ab, Geschäfte mit Anbietern an der Wohnungstür abzuschließen, wie sie am Dienstag mitteilte. Oftmals versuchten Verkäufer, zusätzliche Verträge an den Kunden oder die Kundin zu bringen. Diese sollten jedoch besser nichts unterschreiben, was sie nicht ausgiebig prüfen konnten.
Ab dem 1. Juli dürfen Hausverwaltungen und Hauseigentümer die Kosten für das Kabelfernsehen nicht mehr automatisch auf die Mietenden umlegen und müssen die alten Sammelverträge kündigen. Wer weiter TV über Kabel schauen will, muss also selbst aktiv werden und einen eigenen Vertrag mit einem Anbieter abschließen.
Über sogenannte "Medienberater" geht das auch direkt an der Wohnungstür. Nach Angaben der Verbraucherzentrale jedoch häuften sich in den vergangenen Monaten die Beschwerden über das Vorgehen dieser Berater. Sie klingelten an der Wohnungstür und behaupteten, der Fernseher würde bald nicht mehr funktionieren. Mit einer Unterschrift auf dem Tablet könnten die Verbraucherinnen und Verbraucher dies abwenden.
Der Kauf an der Tür gehe zwar schnell, "aber dann ist auch schnell das Geld vom Konto abgebucht", warnte Benjamin Räther, Rechtsberater bei der Verbraucherzentrale Berlin. Vorschnelle Unterschriften auf Tablets oder anderen Geräten sollten vermieden werden. "Und achten Sie darauf, dass der Vertrag nicht zusätzlich Internet und Telefon umfasst", fügte er hinzu.
Grundsätzlich rät die Verbraucherzentrale dazu, neue Verträge über das Internet oder per Telefon abzuschließen. Dann nämlich gilt ein Widerrufsrecht von 14 Tagen, das es beim Abschluss vor Ort im Shop nicht gibt. Außerdem könne die Vertragszusammenfassung online ausreichend und ohne Zeitdruck geprüft werden.
Grundsätzlich begrüßt die Verbraucherzentrale aber den Wegfall des Nebenkostenprivilegs. "Endlich gibt es Wahlfreiheit und Mieter*innen, die den Kabelanschluss nicht nutzen, müssen ihn nicht mehr bezahlen", erklärte Räther.
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