Verbraucherschützer warnen vor Abzocke bei Online-Dienstleistungen

Verbraucherschützer haben vor überteuerten Online-Dienstleistungen gewarnt. Die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz berichtete am Mittwoch von sich häufenden Meldungen über zu hohe Preise für im Internet beantragte Führungszeugnisse, Nachsendeaufträge oder Bonitätsauskünfte. Demnach verlangten "dubiose Unternehmen" auf ihren Seiten Geld für Dienstleistungen, die bei der offiziellen Adresse deutlich günstiger oder sogar kostenfrei wären.

"Einige Unternehmen nehmen Geld dafür, Anfragen nur an Behörden weiterzuleiten, die Leistung aber gar nicht selbst zu erbringen", erklärte Andrea Steinbach von der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. Andere stellten anstatt des gewünschten Dokuments lediglich Informationen zur Beantragung aus.

Oftmals sähen die Internetseiten der Anbieter den Seiten der offiziellen Stellen ähnlich. Die Adressen hätten Namen wie mein-sozialversicherungsausweis.de, Fahrkartenerstattung.de oder nachsendeauftrag-direkt.com, seien aber unabhängig von dem jeweiligen Unternehmen oder der Behörde. Bei letzterem kostete ein Nachsendeauftrag in einem von der Verbraucherzentrale geschilderten Fall 109,90 Euro, obwohl die gleiche Dienstleistung bei der Deutschen Post lediglich 37,90 kostete.

"Das Perfide an diesen Maschen: Bei Bestellungen auf den dubiosen Seiten muss man in der Regel vorzeitig auf sein Widerrufsrecht verzichten", erklärten die Verbraucherschützer. Um sich zu schützen, könnten Betroffene einen Blick in das Impressum der jeweiligen Seite werfen. Dort müssen die Betreiber den Firmennamen und eine Adresse angeben. Am besten solle zusätzlich auf den Seiten der Gemeinde nachgeschaut werden, ob gesuchte Dienstleistungen dort online kostenfrei angeboten werden.