Bundesnetzagentur: DSL-Anschlüsse werden trotz Glasfaserausbau nicht abgeschaltet
Haushalte mit Kupferkabel-Anschlüssen müssen mit Blick auf den fortschreitenden Ausbau des Glasfasernetzes in Deutschland der Bundesnetzagentur zufolge nicht befürchten, dass ihre DSL-Anschlüsse abgeschaltet werden. "Die Menschen sollen freiwillig wechseln und es wird niemand ohne Anschluss dastehen", sagte der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstag) und stellte klar, dass eine Abschaltung "im Moment" nicht anstehe.
"Im Moment wollen wir dafür sehr frühzeitig den Rahmen klären und so auch den weiteren Ausbau vorantreiben", betonte der Bundesnetzagenturchef.
Der Ausbau des Glasfasernetzes in Deutschland schreitet voran: "Ende 2024 haben wir 5,3 Millionen aktive Glasfaseranschlüsse verzeichnet", sagte Müller. Weitere 3,3 Millionen Kunden könnten unmittelbar eine Glasfaseranschluss bekommen, wenn sie sich dazu entscheiden, fügte er hinzu. Während es leicht sei, Glasfaser in Städten zu verlegen, sei die Lage im ländlichen Raum herausfordernder.
Allerdings zögern Müller zufolge auch viele Verbraucher noch, einen Vertrag abzuschließen. "Das muss deshalb jeder selbst entscheiden – aber es lohnt sich, sich Gedanken zu machen", sagte Müller. Ein Glasfaseranschluss sei "eine Investition in die Zukunft", betonte er.
Bei der Bundesnetzagentur gingen 2024 Beschwerden von Verbrauchern im "dreistelligen Bereich" ein, die sich von Unternehmen zum Abschluss gedrängt fühlten, sagte Müller. Noch mehr Beschwerden seien es bei Verbraucherzentralen und Kommunen gewesen. Verbraucherschützer warnen vor teuren Übergangsverträgen beim Wechsel des Internetanschlusses auf Glasfaser und warnen zu Vorsicht bei neuen Verträgen.
© 2025 AFP