Verbraucherschützer: Stromtarife mit Bonus lohnen nur bedingt

Scheinbar günstige Stromverträge mit Bonuszahlung lohnen sich Verbraucherschützern zufolge für Kunden nur bedingt. Denn trotz einer - geringen - Ersparnis von durchschnittlich 44 Euro im ersten Vertragsjahr seien die Tarife am Ende "fast immer teurer als verbraucherfreundliche Vergleichstarife, meist sogar im Vergleich zur Grundversorgung", erklärte das Marktwächter-Team des Verbraucherzentrale Bundesverbandes (vzbv) am Montag.

Im zweiten Vertragsjahr rentierten sich die untersuchten Tarife nicht mehr, was durch den ohnehin geringen Bonus zu Beginn nicht aufgewogen werde. "Um mehr Preistransparenz für Verbraucher und keine weiteren Anreize für zweifelhafte Tarifangebote zu schaffen, sollten Vergleichsportale den Bonus bei der Ermittlung des Gesamtpreises nicht berücksichtigen", forderten die Verbraucherschützer. Außerdem sollten sämtliche Informationen "in einem einzigen, druckfähigen Dokument enthalten" und nicht wie bislang "an unterschiedlichen Stellen zu finden" sein.

Der vzbv kritisierte auch, dass die Auszahlung von Boni teilweise an bestimmte Bedingungen gebunden seien. Demnach registrierten die Marktwächter Fälle, bei denen Stromanbieter "die Boni erst nach Aufforderung durch den Kunden zahlten" oder sie beispielsweise bei einem Umzug ausschlossen. Sogenannte Neukundenboni würden "manchmal erst nach Ende der Vertragslaufzeit" ausgezahlt - sicherer sind aus Sicht der Verbraucherzentralen daher Sofortboni.